Anspruchsvolles Gebolze mit Elektro- / Technoeleenten als Würze? Gar keine ganz so schlechte Idee. Die Umsetzung der selbigen ist sogar noch einmal etwas besser, als das von der Beschreibung her klingt. HYPNOSIS machen auf ihrem vierten Album alles komplett richtig und winken auf gleicher Stufe mal nach links zu Dark Tranquility und rechts zu Daath herüber. Hybrid-Deathmetal ist angesagter als je zuvor.
Die aus Frankreich stammenden HYPNOSIS kommen für mich überraschend, habe ich doch bislang mit ihnen noch keinerlei Berührungspunkte gehabt. Umso erfreuter bin ich über ‚The synthetic light of hope’ welches mit einem Jahr Verspätung nicht nur in Frankreich, sondern nun auch im Rest der Welt vertrieben wird.
Die Mixtur aus 90er-Techno-Elementen und progressivem Deathmetal gefällt vom ersten Moment an. Die Produktion der Scheibe ist kraftvoll und transparent, gesanglich erinnert mich der Hauptgesang an ältere Gorefest-Sachen, aber um hier ein wenig Abwechslung mit einzubringen, stellt sich auch Gitarristin und Gründungsmitglied Cindy ab und an vor das Mikro und bietet mit ihrer klaren, hellen Stimme kleine Sonnenaufgänge, die weit ab vom Nightwish-Klischee liegen.
Wer jetzt denkt, ihm würden dauerhaft Elektro-Drums entgegengepustet, oder der gesamte Klang wäre mit Synthesizern zugeballert, der irrt. In erster Linie reagiert hier technisch anspruchsvoller Deathmetal, der lediglich akzentuiert mit elektronischen Klängen und Effekten untermalt wird und somit ein ganz eigenes Gesicht bekommt. Fans der oben genannten Referenzen sollten sich im November mal die Tourdaten der Band anschauen, denn dann kommen sie im Rahmen ihres Albumsupports auch mal durch Deutschland getourt.