Watch Me Bleed – Souldrinker

Ach herrje, wie ordnen wir das denn ein? WATCH ME BLEED sind eine thrashige Metalcore-Band mit Deathmetal-Einschlag aus deutschen Landen, gegründet aus Mitgliedern von Mystic Prophecy und Symphorce, die mit ‚Souldrinker’ ihr Debüt ablegen. Stilprägend für die Band ist wohl der vielseitige Gesang, der von gleich zwei Shoutern übernommen wird.

Produktionsseitig ist hier alles in bester Ordnung, wenn auch für meinen Geschmack ein wenig zu klinisch. Die Gitarren braten unglaublich dick, das Schlagzeug ist punktgenau, akzentuiert, allerdings auch klar erkennbar getriggert (und wahrscheinlich auch stellenweise gesetzt), der Bass sorgt für zusätzliches Fundament, sticht aber ansonsten nicht aus dem Klang heraus, das typische Phänomen bei vielen Metalcore-Geschichten.

Chris Rodens übernimmt den Part für Geschrei und Geflüster, während Markus Wenzel Growls und Grunts beisteuert. Leider wirkt das Geschrei künstlich, wie eine Mischung aus Stimmbruch, Inhales und Effektverzerrung, wohingegen das Gegrunze durchaus Gesicht hat, allerdings im Verhältnis weiter hinten steht. Mit diesem Gesang stellen sich WATCH ME BLEED die Weichen: zum einen ist es klar einzigartig und hat einen hohen Wiedererkennungswert, allerdings ist das Geschrei nicht wirklich druckvoll und klanglich auch nicht sehr passend.

Wer alte Hate Squad-Scheiben mochte, der kann hier sicherlich ein Ohr riskieren und wird unter Umständen auch freudig überrascht werden, ansonsten liegt WATCH ME BLEED aber in der Kategorie „muss man nicht unbedingt haben“. Zudem sei noch gesagt, dass „SixSixSeven (the neighbour of the beast)“ zwar irgendwie witzig ist, aber nicht als ernst zu nehmender Titel auf einem Metalalbum verwendet werden sollte, ganz ehrlich: das ist ein NoGo!

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