Paramore gehören auf jeden Fall zu den Bands, die man, einmal kennen gelernt, nicht mehr aus den Augen verliert. Das liegt zum Teil sicherlich an der starken Medienpräsenz. Allein der Soundtrack zum Teenie-Kino-Erfolg Twilight brachte die Band weit nach vorne. Auf das Erfolgs-Album „Riot!“ folgte im letzten Jahr eine Live-DVD mit dem Titel „The Final Riot!“. Paramore haben sich die Messlatte für das neue Werk „Brand New Eyes“ also selbst sehr hoch gelegt.
Als erste Single wurde der zweite Song „Ignorance“ ausgewählt, welcher den Hörer nicht unbedingt auf ein neues Album hinweist, denn er hätte sich ohne aufzufallen auch auf „Riot!“ befinden können. Wie gewohnt geht es nach vorne, wobei dem Hörer jederzeit ein Beat zum mittanzen geboten wird. Eingängigkeit wird dabei auf jeden Fall groß geschrieben. Was beim ersten Hören natürlich gut ankommt, lässt es andererseits auch schnell langweilig werden. Leider werden damit die Songs, die man vor Begeisterung gleich mehrfach hört, schnell zu den Songs, die man überspringt.
„Brand New Eyes“ bietet einen viel deutlicheren Kontrast zwischen Balladen und den üblichen Pop-Songs. Nach den beiden Krachern „Careful“ und „Ignorance“ wird mit „Playing God“ erstmal der Fuss vom Gas genommen. Ähnlich ruhig geht es an sechster Stelle mit „The Only Exception“ weiter. Mit mehr oder weniger herzergreifenden Zeilen wie „Id never sing of love if it does not exist, But darlin, You, are, the only exception“ wird die wohl eher junge Zielgruppe sicherlich genau getroffen.
Um die Segel wieder mit dem altbewährten Wind zu füllen geht es nach dieser ruhigen Passage mit „Feeling Sorry“ und „Looking Up“ wieder kompromisslos nach vorne. Dies sind für Freunde des Pop-Rock absolute Highlights. Um auch die letzten Tränen zu trocknen bringt „Where The Lines Overlap“ mit den Chorus-Text „No one is as lucky as us, We’re not at the end“ ein optimistischen Grinsen in jedes Gesicht.
Was soll man nun von diesem Werk halten? Wie erwartet ist es ein hochwertiges Album, welches mit Sicherheit für ordentliche Verkaufszahlen sorgen wird. Doch Paramore haben sich bereits eine feste Position erarbeitet, und hätte deshalb auch gerne mutiger sein können. Die leicht verstärkte Tendenz zu ruhigen Titeln erfüllt diesen Wunsch auf keinen Fall. Nichtsdestotrotz lohnt es sich diese CD anzuhören, auch wenn sie für eine neue Lieblings-CD zu unspektakulär ist.