OMT – Anamantium

OMT bringen eine leicht frische Brise in ein schon totgeglaubtes Genre: Thrashmetal. Mit leicht Metalcore-igen Anleihen braten die fünf Herren einem die stählerne Kelle um die Ohren und verpassen moderner Musik einen schicken Mitachtziger-Jahre-Vokuhila-Haarschnitt… Wer´s braucht?!?

OUR MALEVOLENT TYRANNY (wofür die Abkürzung hochoffiziell steht) haben hierbei allerdings zwei bis drei kleinere Probleme: der Sound ihres Albums klingt ebenfalls wie ein kleines Relikt aus den späten Phasen des Thrashmetal. Knochentrocken, mit recht wenig Druck, dafür aber einem übertrieben lauten Hauptgesang.
Der Hauptgesang selbst ist zudem nicht immer überzeugend, sondern klingt vielmehr nach einer Mischung aus „verschluckt“ und heiserem Bellen. Die Refrains werden in der Regel mit mehrstimmigem Choralgesang vorgetragen, auch das ist keine neuartige Erfindung, klingt aber besser als die Strophen…

Das Riffing an sich ist gefällig, die Jungs haben ein gutes Gespür für eingängige Melodien und mehr oder weniger interessante Songstrukturen, aber leider kommen die Songs allesamt nicht sonderlich schnell aus dem Quark. Spätestens, wenn die Gitarren mal wieder ein typisches Triolen-Stakkato shredden und das Schlagzeug dazu nichts besseres zu tun hat, als in Halftime einen absolut straighten Beat zu spielen, fragt man sich:“ geht’s noch? Hier ist Energie und Bewegung nach vorne im Spiel, die aber gnadenlos im Zaum gehalten und ausgebremst wird.“

Für ein Debüt ist Anamantium sicherlich nicht schlecht, aber gerade in Anbetracht der Tatsache, was heute im Homerecording-Bereich machbar ist, sollte man ein etwas höheres klangliches Ziel anstreben. Stilistisch empfehlenswert, aber es hapert an der Umsetzung!

Übrigens: ob schlechter Scherz oder bester Beweis dafür, dass man Printsachen immer gegenprüfen sollte, konnten wir leider nicht klären, aber die CD selbst ist dick und fett mit OUR MALEOVANT TYRANY bedruckt, was im Vergleich zum Bandname gleich zwei Fehler wären… Sehr merkwürdig!

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