A Hero A Fake – Let oceans lie

Wie soll ich es anders formulieren? Victory Records, eine Band, die A HERO A FAKE heißt, Produzent Jamie King (Between the buried and me), damit ist eigentlich schon fast alles gesagt, was man wissen muss, um sich vorzustellen, wie die Band klingt! Nicht erwartet habe ich allerdings den progressiven Einschlag, den die Herren aus North Carolina deutlich in ihren Songs sitzen haben, und so wechseln sich typische Victory-Band-Moshparts mit Passagen ab, in denen Melodiebögen gespannt werden, wie es Dream Theater nicht besser hätten machen können.

Abgesehen davon gilt hier aber das Spiel: altbewährt ist immer gut. Geschrei, Cleangesang, Moshparts, melodiöse Refrains, eine harte, satte Produktion, und schon ist ein Album fertig, wie es das Label aus Chicago mittlerweile schon fast von der Stange abliefert. Und um ganz ehrlich zu sein: mittlerweile habe ich diesen Sound schon fast satt!
Es gibt einfach zu viele Bands (insbesondere aus dem Hause Victory), die allesamt ähnlich bis identisch klingen, keinerlei eigenständige Ansätze in ihren Songs haben und sich kaum noch voneinander unterscheiden.
A HERO A FAKE haben zwar nette Ansätze mit ihren Progressiv-Ideen, dieses Thema wird aber nicht weit genug ausgereizt, um im Vordergrund des Albums zu stehen, und wirkt somit schon fast eher deplaziert im ansonsten homogenen Screamo-Core-Brei.

Wer von dieser Musikrichtung gar nicht genug bekommen kann, wird sich auch an diesem Album erfreuen, und es gibt sicherlich gute Gründe, diese Scheibe besser zu finden als manch anderes ähnliches Album, alles in allem ist der Markt aber langsam wirklich gesättigt mit Veröffentlichungen dieser Machart. Kaum vorzustellen, was passieren wird, wenn all die „Eintagsfliegen“ des Screamobereiches wie ihre großen Vorbilder zweite und dritte Alben herausbringen: „Meine Screamocore-CD-Sammlung? Ne, die habe ich nicht hier, da habe ich mir ein Lagerhaus gemietet…“

Fette Scheibe, coole Songs, solide auf CD gebretzelt, aber leider eben zu einem Zeitpunkt, wo die Toleranzgrenze für noch mehr Bands erreicht ist. Vor zwei Jahren hätte ich wahrscheinlich noch ganz anders über A HERO A FAKE geschrieben.

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