Punish My Heaven – First punishment

Es ist schon erstaunlich, was so alles passieren kann. PUNISH MY HEAVEN haben sich aus den Bruchstücken von Final Cry, Fading Starlight und Raid4 gebildet, nachdem die ersten beiden sich aus unterschiedlichen Motiven heraus aufgelöst haben. Die erste Information hierzu ließ mich aufhorchen, denn gerade Fading Cry oder Final Starlight konnte ich mir als Kombinatino nur schwer vorstellen. Das, was jetzt hinten rausgekommen ist, hört wie gesagt auf den Namen PUNISH MY HEAVEN und macht keine Gefangenen…

Des weiteren ist erstaunlich, wie „modern“ die ganzen Sachen klingen. Man kann deutlich hören, dass hier nicht nur schwedischer Elchtod Pate gestanden hat, sondern auch ein paar Metalcorebands den Sound mit geprägt haben, eine Stilrichtung, die Gitarrist Eiko Truckenbrodt wohl vor zwei-drei Jahren als „Hüpfemetal“ ins Lächerliche gezogen hätte und als absolut Metal-unwürdig verschrien hätte. Aber wie es scheint, hat man sich hier entwickelt und erkannt, dass auch moshige Stakkato-Parts durchaus hart sein können. Die sind es nämlich, die der Band unglaublich viel Drive verleihen, und in Kombination mit Maiden-Melodiegitarren (logisch, immer zwei Stück und schön harmonisch) sorgt das für kräftigen Druck in der Magengegend.

Gesanglich passiert auf dem Album leider nicht ganz so spektakulär viel: die Growls sind kraftvoll und verständlich, bewegen sich aber allesamt auf etwa einem Ton und variieren nicht genug, um langfristig interessant zu bleiben. Das bedeutet nicht, dass die Stimme von Grund auf schlecht wäre, nur ist es über die gesamte Spielzeit ein wenig monoton. Da retten auch die gelegentlich eingesetzten Cleanvocals nichts mehr, denn die kommen vorhersehbar und uninspiriert. Weder eine glattgebügelte Stimme, noch ein rauer Pressgesang, sondern irgendetwas dazwischen.

Für das nötige Pfund in der Produktion hat Andy Classen gesorgt, der sich insbesondere durch seine Arbeit bei Holy Moses deutschlandweit einen Namen im Metalbereich gemacht hat. Das zeigt, dass die Band durchaus ambitioniert ist, mehr als „nur eine weitere Provinz-Metalband“ zu sein.
Mit ‚First Punishment’ haben sie den Grundstein dafür gelegt, dieses Schicksal nicht mit so vielen anderen zu teilen, und sofern sie in der Lage sind, die Energie der Songs auch live zu übertragen, hat man es mit einer Live-Granate zu tun (bislang hat es sich leider noch nicht ergeben, als dass ich ein eigenes Urteil darüber bilden könnte, ich vermute aber, dass dem so sein wird, schlicht anhand der Bühnenerfahrung, die die Band mit sich bringt).

Für Genrefans von Schwedentod im Stile alter In Flames, modernem Thrash und Metalcore ist diese Scheibe durchaus ein Ohr wert, aber ich bin mir sicher, dass da bei den Herren noch Potential nach oben offen ist!

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