The Argent Dawn – A blank eternity

Rising Records versuchen es erneut mit einer Deathcore-Band. Diesmal schicken sie THE ARGENT DAWN ins Rennen, und die scheinen definitiv ihre Hausaufgaben gemacht zu haben. Was der Deathcore als Hausaufgaben aufgibt? Das sollte mittlerweile jeder verstanden haben: schreibe Songs, die wie das Bindeglied zwischen Cannibal Corpse´s „The Bleeding“ und Parkway Drive´s „Horizons“ klingen… Mission erfüllt!

Um die Klischee-Sparte gleich von Beginn noch zu bedienen: „Breeeeee“ und „Ouuuuuuugh“ werden wohl auch schon in den neuesten Duden-Auflagen zu finden sein, ersteres unter der Rubrik „Füllwort ohne Bedeutung“, zweiteres als „Ausdruck von Unmut bzw. überschüssiger Energien“. THE ARGENT DAWN kommen, wie so ziemlich jede andere Deathcore-Kapelle auch, ohne diese beiden Worte nicht mehr zu recht, um vollständige Texte zu schreiben. Dafür haben die Jungspunde aus England live schon den direkten Schlagabtausch mit Genre-Größen wie Whitechapel, Despised Icon oder Dying Fetus (okay, die sind kein „core“) überstanden, ohne dabei schlecht abzuschneiden

Was bietet also das Debüt ‚A blank eternity’? Nunja, Deathcore eben, genau so, wie man ihn hören will. Keine großartigen Eskapaden in andere Genrebereiche, kein Getrickse, aber eben auch keine stumpfe Akkord-Verschieberei, sondern technisch anspruchsvollen Deathmetal, der obendrein auch noch Groove hat und Moshparts beinhaltet.
Die Produktion der Scheibe kann sich sehr gut hören lassen und entspricht dem technischen Stand der Dinge, ohne dabei an den Grenzen „mittelmäßig“ nach unten oder „großartig“ nach oben zu kratzen. Irgendwo dazwischen pendelt sich die Scheibe solide ein, macht also definitiv Spaß beim Hören, wenn man denn gewillt ist, die gefühlt 10.000ste Deathcore-Band anzuhören.

Und genau das ist der einzige Knackpunkt von THE ARGENT DAWN. Technisch absolut in Ordnung, klanglich absolut in Ordnung, fehlt es der Band noch am eigenen Erkennungsmerkmal, das sie aussergewöhnlich macht. So ist es eben „nur“ eine unter vielen, eine gute zwar, aber trotzdem unter vielen. Um an die Spitze in diesem Genre zu gelangen, muss ihnen auf dem nächsten Album ein wenig mehr einfallen, das in erster Linie eigenständig ist. Für Genrefans auf jeden Fall die Empfehlung, mal ein Ohr zu riskieren, wer aber bislang keinen Kontakt zu Deathcore hatte, sollte eher auf die ganz großen Bands zurückgreifen, um sich einen Eindruck zu verschaffen…

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