Mit ‘What demons do to saints’ haben sie ein grandioses Debütalbum vorgelegt, ‘The day the music died’ war produktionstechnisch stärker, konnte aber den Zauber des ersten Albums nicht toppen (vielleicht wegen des Ausstiegs von Keytarist Matt Jones), dann die schockierende Nachricht kurz nach der Veröffentlichung: BENEATH THE SKY lösen sich auf. Unverständnis auf Seiten der Fans, denn insgesamt war auch das Zweitwerk durchaus gut. Jetzt haben sich die Herrschaften aus Cincinnati wieder zusammengerauft und mit ‚In loving memory’ ihr drittes Album auf Victory Records am Start.
Gleich nach den ersten Takten ist klar, was hier Sache ist: BENEATH THE SKY sind definitiv zurück. Eine harte Produktion, Sänger Joey Nelson malträtiert seine Stimmbänder noch extremer als bisher schon, die Stakkato-Moshriffs sind auf den Punkt, brutal und nun auch mal beißend dissonant. Dafür wird es, wenn es mal melodisch wird, richtig schick melodisch. An den Cleanvocals wurde kräftig herumgefeilt, sodass man hier wirklich traumschöne Refrains erwarten darf. BENEATH THE SKY laufen aber nicht blindlings in die Sellout-Falle und nutzen diesen Effekt nur pointiert, Songs komplett ohne Cleangesang haben auf dem Album weiterhin die Oberhand.
Wem die ersten zwei Alben gefallen haben, der wird auch mit ‚In loving memory’ warm werden. Ehrlich gesagt: große Überraschungen bietet die Scheibe nicht, solide Kost, moderate Weiterentwicklung, klanglich überzeugend, und im Songwriting mit dem Gespür für die richtige Melodie am richtigen Punkt, nichtsdestotrotz kann man sich ebenso gut auch die ersten zwei Scheiben anhören, denn so viel ist da nun auch nicht passiert. Was dem Album, genau wie auch schon ‚The day the music died’ ein wenig fehlt, ist ein Hit wie „7861“.
Alles in allem ist das Album aber ein rundum gelungenes Lebenszeichen, das mich durchweg glücklich gemacht hat. Alles Jammern ist entsprechend Jammern auf hohem Niveau. Tolle Scheibe, aber eben auch kein Augenöffner.