Cancer Bats – Bears, Majors, Scraps And Bones

So begeistert ich noch vom Vorgänger ‘Hail Destroyer’ war, umso enttäuschter bin ich nun vom Nachfolger mit dem kaum merkbaren Titel ‘Bears, Majors, Scraps And Bones’. Dass es sich hierbei um die Spitznamen der inzwischen vier Jungs der CANCER BATS handelt, soll zum Ausdruck bringen, dass dieses Album genau das ist, was sie schon immer machen wollten und es sich um Musik direkt von der Seele gespielt handelt. Naja, dann mal los.

Noch beim letzten Album war eindeutig ein Hang zum Southern Rock zu hören, der mit ordentlich Hardcore-Attitude und Punk-Rotz verrührt wurde, um daraus einen explosiven Potpourri zu machen. Jetzt geht die Geschichte mehr und mehr in Richtung Sleaze Rock, die Hardcore-Elemente sind recht weit nach unten geschraubt worden, lediglich im Gesang bleibt es kreischig und voluminös.

Erneut hat man auf Kenny Luong und Eric Ratz bei der Produktion gesetzt, erneut geht dieses Konzept auf, denn klanglich erwartet einen auf ‚Bears, Majors, Scraps And Bones’ ein Feuerwerk, das mit zunehmender Lautstärke gewinnt und erst an der Grenze der Unerträglichkeit anfängt, im Gehörgang zu kratzen. Bis dahin knallt es einfach ungemein.
Hört man genau hin, meint man, die Röhren der Gitarrenamps in ihren Sockeln zittern zu spüren, Bass und Schlagzeug sind direkt und auf den Punkt gespielt, sorgen für ein massives Fundament, auf dem sich die rockigen Gitarrenriffs breit machen können.

Überraschendes Highlight auf der Scheibe ist nach dreizehn aggressiven Songs, die allerdings allesamt ein wenig zu handzahm wirken, als man es sich erwünscht hätte, die Coverversion von Beasty Boys „Sabotage“. Wäre der Song nicht bekannt wie ein bunter Hund, hätte man die Nummer so auch aus der Feder der CANCER BATS vermuten können.

Wenn, wie die Band selbst dazu Stellung nimmt, ‚Bears, Majors, Scraps And Bones’ tatsächlich das bislang authentischste Album der CANCER BATS ist, so würde ich mir lieber einen aggressiven Produzenten für die Jungs wünschen, der ihnen häufiger in die Songs reinredet und meinetwegen auch ein bisschen Sellout verlangt. So sind mir die Songs insgesamt zu sperrig (auch wenn sie eigentlich völlig geradlinig sind), als dass ich mir die Scheibe dauerhaft antun wollen würde. Dann lieber das klanglich in nichts nachstehende Vorgängerwerk noch einmal herausgekramt und abgefeiert…

Schreibe einen Kommentar