Wer hat eigentlich gesagt, dass Metalcore tot ist? Zugegeben: ich selbst bin Verfechter der Meinung, dass in diesem Genre schon mehr oder weniger alles gesagt ist und es nur noch selten mal eine Scheibe gibt, die sich gegen irgendwas, was schon früher erschienen ist, durchsetzen kann, aber es gibt sie eben doch noch, die Perlen unter den Releases. BLEED FROM WITHIN hätte ich dies allerdings ehrlich gesagt nicht zugetraut!
Auch wenn das Vorgängeralbum ‚Humanity’ (übrigens ihr Debüt) durchaus positiv anschlug, so hatte ich dennoch nicht auf dem Plan, dass diese Band sich um gefühlte 150% weiter entwickeln würden. Und das innerhalb so kurzer Zeit, in der sie obendrein noch ein komplettes Album geschrieben und aufgenommen haben. Mit ‚Empire’ zeigen sie nun, wo der Hammer hängt, und dass eben nicht jedes Release im bereich derber Metalcore nur eine Neuauflage von etwas altbekanntem sein muss.
Erfreulich hierbei ist, dass es die jungen Herren verstehen, nicht etwa durch übertriebene Technik-Spielereien zu punkten, sondern rohe, solide, harte Songs zu schreiben, die keinerlei Kompromisse erkennen lassen und dabei auch noch unglaublich viel Feeling und Groove beinhalten. Hier jagt ein Nackenbrecher den nächsten.
Die Produktion ist ebenfalls einen kleinen Schritt besser als noch auf dem schon recht guten Vorgänger. Obligatorische Schwäche ist lediglich mal wieder der etwas zur Nebensache verkommende Bass, der hinter der massiven Gitarrenfront einfach zurückstecken muss und lediglich mit den Drums zusammen für ein solides Fundament sorgt, durch die bitterböse Stimme von Scott Kennedy wird der Sound dann noch abgerundet.
Wer mal wieder eine Extrem-Metalscheibe hören will, die keine Ausflüge in irgendein anderes Subgenre macht, der ist mit dem neuen Album von BLEED FROM WITHIN bestens bedient. Starkes Album, das auch nach dem dritten und vierten Durchlauf nicht langweilt, und gerade das zeichnet heutzutage eine Band aus.