Ein bisschen ist es schon her, da hat mich eine italienische Deathmetalband mit einem Konzeptalbum mit dem Titel „When midnight strikes“ völlig überrumpelt. STIGMA hatten bis zu diesem Zeitpunkt lediglich zwei EPs veröffentlicht, die allerdings an mir vorbeigezogen sind. Nun folgt die zweite Full Length Scheibe mit dem Titel ‚Concerto for the undead’, und, man glaube es oder lasse es, schon wieder ein Konzeptalbum.
Den musikalischen Aha-Effekt haben die Italiener natürlich nicht erneut, dieses mal war ich halbwegs auf qualitativ anspruchsvolle Songs vorbereitet. Dass man aber erneut den Schritt in Richtung Konzept geht, spricht unbedingt für sie. Fast schon will ich ihnen diesbezüglich einen Iron Maiden-Einfluss unterstreichen, auch wenn die Songs allesamt eher eine deutlich härtere Sprache sprechen.
Hier würden eher At The Gates oder frühere In Flames Pate stehen, doch auch das sind nur Vergleiche, die in den Ansätzen zutreffen. Vielmehr merkt man nach einiger Zeit, dass es STIGMA verstehen, ihren eigenen Stil zu fahren, mal melodisch, mal stumpf auf den Punkt gespielt.
Das Quartett hat das neue Album von Bring Me The Horizons Gitarristen Jona Weinhofen produzieren lassen, Mixing und Mastering lagen in den Händen von Scott Atkins, der auch schon für so erfolgreiche Bands wie Behemoth oder Cradle Of Filth gearbeitet hat. Was da hinten bei rauskommt, kann sich selbstverständlich mehr als hören lassen. Ein wuchtiger, harter Sound, der aber transparent genug ist, um wirklich jede Feinheit der Scheibe in den Vordergrund zu rücken. Und von genau diesen Feinheiten hat ‚Concerto for the undead’ jede Menge zu bieten.
STIGMA haben nicht nur den guten Eindruck bestätigt, den ihr erstes Album hinterlassen hat, sondern noch eins draufgelegt. Nach über siebzig Konzerten seit Veröffentlichung haben sie die Zeit gefunden, ein Album zu schreiben und einzuspielen, dass die Band von ihrer besten Seite zeigt. So denn auch die Öffentlichkeitsarbeit nur ansatzweise so gut funktionieren wird wie das, was die Herren musikalisch fabrizieren, sollte STIGMA mit ‚Concerto for the undead’ einige Türen aufstoßen können, hinter denen Leute sitzen, die ihre Karriere weit vorantreiben können sollten…