Young Livers – Of misery and toil

Unermüdlich, treibend, dunkel. Mit zwei sich duellierenden Gitarren, mehrstimmig rauen und verzweifelten, aber stets melodischen Gesangslinien, einem drückenden Bass und einem hämmernden Schlagzeug geben uns YOUNG LIVERS zwei Jahre nach „The New Drop Era“ endlich den gewünschten Nachschub. Ein weiteres erfrischendes Kapitel in der nicht enden wollenden Doku-Soap „Gainesville Rock City“.

Nach ausgiebigem Touren zur letzten LP sah sich die Band erneut damit konfrontiert, einen neuen Bassisten zu finden. Und weil man unverständlicherweise in den Bars von Gainesville nicht fündig wurde, kontaktierte Gitarrist und Sänger Dave Hall seinen alten Kumpel Mike Carter, mit dem er einst bei GLASS & ASHES zusammen gespielt hatte. Dumm nur, dass dieser nicht mehr in Florida, sondern in Kalifornien wohnt. Aber dennoch, er sagte zu, was mehrere Flüge quer über den amerikanischen Kontinent und Übernachtungen in Proberäumen zur Folge hatte.

Das Ergebnis dieser Reunion kann sich mehr als hören lassen. Denn der eingeschlagene musikalische Weg des Vorgängers wurde auf „Of Misery And Toil“ noch stärker pointiert. Elfmal Punkrock jenseits einer Hochglanzwelt; kehlige bis kreischende Vocals, wie wir sie bei der letzten HOT WATER MUSIC ein wenig vermisst haben und ab und zu von Dave Grohl in seinen Schreianfällen zu hören bekommen, vermengt mit dem Faible für das Schräge von FUGAZI in der brummigen Präsentation des POLAR BEAR CLUBs.

YOUNG LIVERS befinden sich gerade auf ihrer ersten Europa-Tour zusammen mit den Labelmates von BRIDGE AND TUNNEL. Geht hin. Und kauft diese Scheibe auf Vinyl. Ich kann das nicht oft genug betonen. Bei No Idea ist dies nämlich immer schön farbig und mit Download-Gutschein versehen.

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