Huh! Wie beschreibt man Musik, bei der man das Gefühl hat, man würde einen Senderschnelldurchlauf im Radio durchführen in einem Gebiet, wo nur Pop-Rock, Hardcore und Streetpunk laufen? Vielleicht eben genau so! CONDUIT bieten ein breites Spektrum aus ruhigen, melodiösen Emo-Parts, dissonanten Screamo-Stresser-Teilen, progressiv angehauchten Elementen, Oldschool-Hardcore, etc.
An manchen Stellen denkt man, der CD-Spieler wäre gesprungen, ein Blick auf den Timer sagt uns aber, dass hier alles mit rechten Dingen abgeht. Zwischen Gesang, Geschrei, kratzigen Sprechparts und mittel-wütend gerufenen Stücken (Sex Pistols lassen grüßen) ist hier alles vertreten, was die Kehlen so hergeben.
Experimentell ist grundsätzlich keine ganz so schlechte Sache, aber bei manchen Experimenten gilt es im Vorfeld, die Risiken abzuwägen, und hier entsteht nun mal eine Mischung, die sich nicht homogenisieren lässt. Kreuz und quer springen die Herren hier in den Stilrichtungen, und das nicht nur Song für Song, sondern manchmal sogar innerhalb eines Parts.
Die angepriesene Aufnahme von Produzent Jeff Scheetz verstört mich mehr, als dass sie mich unterhält, gerne würde ich wissen, wen die jungen Herren mit ihrem Debüt ansprechen wollen, vielleicht unterschätze ich aber auch einfach nur das Potential dieses rhythmisch, melodisch und stilistisch nicht zusammen passen wollenden Breis. CONDUIT sind eine dieser Bands, die ich mir live zwei Songs anhören würde, um dann kopfschüttelnd das Feld zu räumen… Braucht das wirklich jemand? Unbedingt vorab reinhören, und zwar mehr als nur das Anfangsriff, denn es ist die unmögliche Kombination von Parts, die hier anstrengen…