WE ARE WOLF sind definitive keine Anfänger. Auch wenn ‚Aeons’ ihr Debütalbum darstellt, haben sie vorher schon zehn Jahre zusammen Musik gemacht, allerdings unter dem Namen „Eat unda table“. Aufgrund einer Steigerung in musikalischer Brutalität und Härte hat man diesen Schritt gemacht, das Ergebnis ist dann aber vielleicht doch etwas dichter am Metalcore dran (den sie vorher gemacht haben), als sie selbst von sich denken.
Denn WE ARE WOLF stecken sich selbst eher in die Schublade Melodic Deathmetal. Gerade in Zeiten, in denen die Grenzen zwischen den Musikszenen immer mehr verwischen und man munter aus beiden Lagern beim jeweils anderen hereinschnuppert, um neue Ideen zu erhalten, befinden sich die Herren aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet einfach viel zu dicht an eben jener Grenze, um eine klare Kategorisierung zu erreichen.
Natürlich sind die Songs melodisch, natürlich besteht der Gesang entweder aus Grunts oder (hauptsächlich) aus kehligem Geschrei, jedoch sprechen vor allem die häufig sehr rhythmisch platzierten Stakkato-Riffs eine klare Sprache und hinterlassen dann eben doch den „Core“-Stempel auf der Stirn.
Darauf kommt es im Endeffekt aber auch nicht vorrangig an. Viel wichtiger ist die Tatsache, dass die jungen Herren eine runde, gelungene, recht fett produzierte Scheibe an den Start gebracht haben, die lediglich über die gesamte Laufzeit ein wenig Abwechslung vermissen lässt. Klar aus den Songs herausstechen tut nach mehreren Durchläufen (denn die sind sie wert) der Song „Let´s celebrate the apocalypse“, der im Refrainteil zum Mitschreien einlädt…
Gäbe es etwas, was man der Band mit auf den Weg geben möchte, so wäre es der Rat, etwas mehr Abwechslung in die Songs zu bringen, denn einzeln betrachtet sind die allesamt recht gut, lediglich auf Dauer beginnt die Scheibe, einem aufzuzeigen, dass sich die Parts doch irgendwann von der Grundidee wiederholen. Zudem sollten sie viel häufiger den Mut aufbringen, ein Gitarrensolo zu bringen, das als Kernelement eines Songs dienen kann (wie beispielsweise in ‚Unholy Incarnation’).
WE ARE WOLF sind sicherlich nicht diejenigen, die das Rad im Bereich harter, Death-lastiger Metalcore neu erfunden haben, aber die Leistung für ein Debütalbum ist schon ordentlich. Zudem sind die Herrschaften noch relativ jung und können sich entsprechend auch sicherlich noch enorm weiterentwickeln (wobei sie wie gesagt technisch jetzt schon recht ansehnlich sind…). Wir hoffen jedenfalls, dass der Schritt mit dem Namenswechsel nicht zum vorzeitigen Aus führt…