Alpha Pony – The Neon Industries EP

Ende 2009 habe ich Alpha Pony das erste Mal live gesehen. Sänger Hendrik hatte ein Bein in Gips und spielte von auf einem Barhocker. Nebenbei hatte er noch einen Bass umhängen und bediente diesen auch noch sehr passabel. Der erste Aufhänger. Der zweite Aufhänger kam mit den ersten Tönen der Band und wiegt wesentlich schwerer: die Nordhessen haben was auf dem Kasten! Eine gut eingespielte Band präsentiert hier tanzbaren Indiepop mit Synthies und Groove.

Anfang des Jahres machten sie sich dann auf den Weg nach Berlin ins Dailyhero Studio von Florian Nowak (5 Bugs) und Kollegen um 5 Songs für “ The Neon Industries EP“ auf zu nehmen. Diese sind jetzt veröffentlicht und knüpfen genau dort an wo mein Eindruck der Liveshows aufhört. Es bleibt britisch, es bleibt tanzbar und ist immer noch sehr bemerkenswert für das Alter dieser Band. Ihr Trumpf: In Deutschland gibt es Bands wie Sand am mehr, doch nur die wenigsten klingen wie Alpha Pony. Oder andersrum. Eine Spielart des Indiepops wie sie sonst nur den Britischen Inseln oder Skandinavien entspringt. Alpha Pony fehlt nur ein derber britische Akzent.

Auf „The Neon Industries EP“ finden sich 5 Songs auf einem ähnlich hohen Niveau. „Secret Sins“ könnte so etwas wie der Hit der Platte sein. Beatlastige Drums, zackige Gitarrenlines und ein stampfender Chorous garniert mit einem „wohoo“-Part. Und ja, das geht ohne Fußballstimmung auch ganz gepflegt in der Indiedisco bei gehörigem Frauenüberschuss. Über die kompletten 20 Minuten fehlt diesem Debut leider etwas die Abwechslung. Die Gitarrenlinien an erster Stelle, aber auch der Rest variiert relativ wenig über die 5 Songs.

Entsprechend ist das alles zwar schon mal da gewesen, macht aber Hoffnung auf das, was da kommen mag. Für die Zukunft bleibt sich zu wünschen, dass Alpha Pony es schaffen ihr Profil zu schärfen. Den nationalen Vergleich brauchen sie nicht scheuen. Die hiesigen H&M-Mädchen sind ihnen sicher. Der Rest wird sich entwickeln! Ich bin gespannt.

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