Good Riddance – Capricorn One – Singles and Rarities

Geraten GOOD RIDDANCE eigentlich mittlerweile in Vergessenheit? Keine Ahnung, jedenfalls gibt es die Band, die in den 90ern mit zur Erstbesetzung von Fat Wreck Chords gehört hat, leider nicht mehr. Schlagzeuger Sean Sellers trommelt inzwischen bei den REAL MCKENZIES, Luke Pabich und Chuck Platt haben eine kleine Band namens CREEP DIVISION und Blondschopf Russ Rankin singt und keift für ONLY CRIME. Nach dem letzten und guten Studioalbum „My Republic“ von 2006 bestand das ultimative Lebenszeichen aus dem Livemittschnitt ihrer Abschieds-Show in ihrer kalifornischen Heimatstadt Santa Cruz aus dem Jahre 2008.

Sieben Studioalben, mehrere Sampler-Beiträge sowie viele kleinere Formate haben GOOD RIDDANCE Zeit ihres Bestehens aufgenommen. Auf „Capricorn One“ werden nun alle Songs vereint, die nicht auf den Studioalben zu finden sind. Hier stellen besonders Songs von 7inches den Großteil des Materials auf dieser Kompilation – daher wohl auch der eher irritierende Albumtitel „Singles & Rarities“ –, etwa die erste Siebenzöller „Gidget“ mit der Original-Version von „Last Believer“, „Free“ von der „Decoy“-7inch sowie die Beiträge von den Vinyl-Splits mit IGNITE, ENSIGN, ILL REPUTE und RELIANCE. Hinzu gesellen sich einige unveröffentlichte Demos aus den Anfangstagen, zwei schöne Outtakes von „My Republic“ sowie mit „Stand“, „Always“ und „Overcoming Learned Behaviour“ die Beiträge zu den Fat-Samplern. Allein die vier Songs der Split-EP mit KILL YOUR IDOLS fehlen. Zu allen Nummern gibt es im Booklet Texte und Liner-Notes von Russ Rankin.

Die Kompilation wurde von Jason Livermore im Blasting Room erneut gemastert, allerdings bleibt unüberhörbar, dass die Stücke aus der Mitte der 90er unter ganz unterschiedlichen Bedingungen aufgenommen wurden und so soundtechnisch arg differieren. Meines Erachtens wäre es sinnvoller gewesen, wenn man die Stücke chronologisch angeordnet hätte, um so den Werdegang zu dokumentieren. Aber nun ist es auch egal.
„Capricorn One“ dient Komplettierungsfetischisten, Allessammlern und Nostalgikern zur Beruhigung, der Band zur Ehre und dem Label zum Gewinn. Allen sei dies gegönnt. Einsteiger sollten allerdings zu Alben wie „A comprhensive guide…“, „Ballads from the revolution“ oder „Symptoms of a levelling spirit“ greifen.

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