DISPOSED TO MIRTH machen mir die Arbeit wirklich schwer. Die EP ‚The value of diamonds’ ist so ziemlich das innovativste, eigenständigste, das ich seit längerer Zeit gehört habe. Irgendwo zwischen Metalcore, Grind, Math, sphärisch-tragendem Ambient-Metal… Superschwer zu klassifizieren, und immer wieder entdeckt man etwas Neues darauf.
Was ich absolut sympathisch finde, ist die Tatsache, dass das Quartett mit einem Gitarristen nicht versucht, auf der Scheibe etwas zu bieten, was man live dann nicht umsetzen könnte, sondern sich auf geniales Riffing mit nur einer Gitarre konzentriert (mit kleinen Ausnahmen). Dadurch wirkt der gesamte Sound der Band auch ungewohnt aufgeräumt und durchstrukturiert. Gesanglich muss ich irgendwie immer an Hardcore der späten Neunziger denken (insbesondere an die Band Culture). Heiser, wenig Bauch, viel Kehle… Mir gefällt das jedenfalls!
Die Herren aus Münster zeigen sehr gekonnt, was sie alles auf dem Kasten haben, und dass neumoderner Metalcore mit diversen Genre-übergreifenden Ideen nicht immer nur anstrengend sein muss, sondern auch mal fast dazu in der Lage ist, zum Träumen einzuladen.
Sobald ich mitkriege, dass die irgendwo in der Nähe spielen, werde ich mir das definitiv auch live anschauen!