Vom 18.-21.08.2010 öffnete der Ort Dinkelsbühl ein weiteres Mal die Tore für das SUMMER BREEZE FESTIVAL. Urlaubsbedingt musste man sich damit abfinden, erst zum Donnerstag anzureisen und entsprechend Bands wie Equilibrium, Unleashed oder Suffocation zu verpassen, da aber die drei Folgetage mehr als nur eine Handvoll Highlights zu bieten hatten, war das relativ leicht zu verschmerzen.
Für Splitted war es das allererste SUMMER BREEZE, insgesamt bereits zum 13. Mal fand die Veranstaltung statt. Das konnte man auch relativ schnell anhand der Organisation erkennen: ein herzliches Willkommen der Ordner am VIP-Campingeingang, die zunächst einmal die Autoinsassen nach Glas, Waffen etc. befragten und dann darauf hinwiesen, dass die Zufahrtswege für Rettungsfahrzeuge freigehalten werden müssten. Löblich, kein „wildes Camping“ also. Ein wenig enttäuscht war man dann zwar vom „VIP“-Status, der eigentlich weniger Komfort bot als der eigentliche Campingplatz (also weder direkter Zugang zur Festivalsite, noch separate Sanitäranlagen mit Wasseranschluss), doch nachdem man dann auf dem Festivalgelände den VIP-Bereich entdeckt hatte, durch den man sich zumindest den großen Umweg durch die Verkaufsbuden sparen konnte, war das schnell verschmerzt.
Für den Donnerstag standen für uns auf dem Plan: Napalm Death, Ill Nino, Parkway Drive, Grailknights, Die Apokalyptischen Reiter, Obituary, Dark Tranquility und Macabre. Allesamt wirklich gute Livebands, wobei Parkway Drive ein wenig zu routiniert wirkten und damit nicht überzeugten. Highlight des Abends waren wohl Dark Tranquility, auch wenn Macabre als „Betthupferl“ ebenso perfekt funktionierten. Erstaunlich, dass die Band mit nur drei Leuten so nahe an den CDs klingen kann…
Den Freitag ging man etwas gemächlicher an: Letzte Instanz standen bereits um 13.35Uhr auf der Bühne und boten ein gelungenes Set, bei dem sie auch schon einen Ausblick auf ihr neues Album gaben. Wenig später drehten auf der gleichen Bühne The Black Daliha Murder voll auf und hatten ihr Publikum extrem schnell im Griff. Von We Butter The Bread With Butter konnte man sich leider nur die ersten 2-3 Lieder anhören. Zum einen war die Zeltbühne bis zum Bersten gefüllt, zum anderen stand als nächster Punkt Anathema an, die wir auf keinen Fall verpassen wollten. Grandioses Set, absolut kontrastreich zu den vielen deutlich härteren Bands des Festivals! Cannibal Corpse, End Of Green (die hier ihre CD-Release-Show spielten), Hypocrisy, Heaven Shall Burn und Gwar bildeten den Tagesabschluss, allesamt überzeugend (vor allem Heaven Shall Burn), wobei Gwar nun einmal keine Festivalband ist, sondern viel besser in kleinen Clubs funktionieren, wo das Publikum keine Möglichkeit hat, sich vor dem Splatter-Beschuss von der Bühne in Sicherheit zu bringen.
Mit dem Samstag neigte sich das Festival dem Ende entgegen, und auch wir waren nicht mehr ganz taufrisch. Entsprechend wurde die Liste der Bands, die man sich noch anschauen wollte, ein wenig zusammengestrichen. Poisonblack, Sepultura, Manegarm, ein Überraschungsauftritt von Bülent Ceylan, Sick Of It All, Children Of Bodom, My Dying Bride und ein ganz kurzer Abstecher zu The Crown sollten reichen, um uns gänzlich zu erschöpfen. Ganz klares Tageshighlight waren My Dying Bride, die lediglich etwas vom Zeitplan überrumpelt wurden und nach gefühlt viel zu kurzer Zeit von der Bühne mussten…
SUMMER BREEZE 2010 hat uns gezeigt, dass ein Metalfestival auch mit jeder Menge modernerer Metalbands funktioniert. Gerne schauen wir nächstes Jahr wieder vorbei…