A Day To Remember – What separates me from you

Sie wollten mit ihrem neuen Album das Genre revolutionieren. Sie wollten uns alle umhauen und mit staunendem Gesichtsausdruck und offenen Mündern ehrfürchtig liegen lassen. Und sie wollten den Genrekollegen gleichzeitig das Fürchten lehren. A DAY TO REMEMBERS neues Album ‚What separates me from you’ ist schon im Titel eine klare Kampfansage gegen de Einheitsbrei, der im Bereich Metalcore leider immer häufiger zu hören ist. Mit eben jener Erwartungshaltung habe ich mir die neue Scheibe angehört, denn bislang war alles, was aus ihrer Feder stammte, grandios und brauchbar.

‚Sticks & Bricks’ fegt mich auch sofort um! Damit hatte ich nicht gerechnet, so hart soll es also werden! Denke ich zumindest in diesem Moment noch, denn schon nach dem ersten kompletten Durchlauf der Scheibe steht fest: irgendwie sind ebenjener Song sowie ‚2nd sucks’ und ‚You be Tails, I´ll be Sonic’ die großen Ausnahmen (die allerdings meine heimlichen Favoriten sind), für die restlichen sieben Songs gilt: je mehr Pop in die Songs reinpasst, umso besser. Da kann man allerdings geteilter Ansicht drüber sein.

‚What separates me from you’ hätte vielmehr betitelt werden sollen mit ‚What separates our moshparts from the popcharts`oder so ähnlich… Dreimal holen die Herrschaften den Knüppel raus, die restliche Zeit plänkeln sie im Stil von Blink 182 durch poppige, fröhliche Punkrock-Nummern, die es nicht einmal im Ansatz schaffen, den Charme früherer Scheiben einzufangen.

Produktionsseitig ist sicherlich nichts einzuwenden, das steht fest. Hätte man die drei harten Songs durch weich geköchelte Pendants ersetzt, könnte diese Scheibe sicherlich in den Alternative-Charts ganz vorne mitspielen. Mit diesem Album setzt man sich aber viel zu sehr zwischen die Stühle. Einerseits freundlich lächeln und auf „Schwiegermutters Liebling“ machen, und dann einen Song später loszukrachen, als würde man in den Krieg ziehen, das passt nicht. Auf den Vorgängern war dieses Wechselspiel viel homogener und fühlte sich passig und zusammengehörig an. Hier denkt man sich manches mal, die Band hätte sieben Songs geschrieben, die A DAY TO REMEMBER ANNO 2010 darstellen, und dann noch drei Nummern aufgenommen, die von den „For those who have heart“-Sessions nicht mehr auf die CD gepasst haben, um auch noch die alten Fans zu erreichen.

Beim nächsten mal bitte konsequenter: entweder, die Band bringt eine Popscheibe raus und lässt seine Metalcore-Vergangenheit hinter sich, oder aber man besinnt sich wieder auf die alten Stärken, aber bitte nicht noch einmal so einen Versuchsballon, der zu beiden Seiten anbiedernd wirkt.

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