Mit ihrem Debütalbum haben mich ADEPT wirklich umgehauen und überrascht. Zwar gab es ein paar Kleinigkeiten, die man zu bemängeln hatte, alles in allem war das aber eine Ausgangslage, bei der man durchaus gespannt sein durfte, wie es weiter gehen wird. Nun ist ‚Death Dealers’ da, und wir stellen fest: manche Dinge haben sie beherzigt, andere Dinge allerdings geändert, die man besser hätte belassen sollen.
Es dauert nur wenige Augenblicke, und schon ist klar: in Sachen Produktion gibt es diesmal keine Fragen, keine Zweifel mehr. Hier wird einem in nur wenigen Sekunden ein fettes Moshriff und Sub-Bass in die Magenkuhle gedrückt, dass man unweigerlich an die ganz großen Metalcore-Bands denken muss. Auch gesanglich hat man noch eine Schippe draufgepackt und holt nun alles aus den Lungenflügeln raus.
So brutal, wie die CD auch losgeht: irgendwann merkt man, dass sich etwas verändert hat. Die vorher prägenden filigranen Gitarrenverzierungen mussten einer klareren Linie weichen. Jetzt gibt es vornehmlich volles Programm aufs Mett! Auch den Punkrock-Einschlag hat man hinter sich gelassen, und damit auch eine gehörige Portion Individualität. Das ist dann aber auch der größte Kritikpunkt, den man den Schweden anlasten kann: sich gänzlich dem Metalcore-Genre verschreibend, hat man alle „Fremdkörper“ aus der Gleichung herausgekürzt.
Für Fans ein absolutes Muss: die limitierte Digipak-Version der Scheibe. Nicht nur, dass es hier als Bonustrack den Song ‚The ivory tower’ gibt, sondern zusätzlich befinden sich auch noch zwei Songs des Albums als MP3-Content auf der Scheibe, bei der jeweils unterschiedliche Instrumente bzw. der Gesang fehlen, um es euch zu ermöglichen, den fehlenden Part selbst zu übernehmen. Endlich mal ein Bonusinhalt, der auch wirklich etwas besonderes darstellt.
‚Death Dealers’ klingt, wie man sich das neue A Day To Remember-Album gewünscht hätte. Dass die Jungs von ADEPT derzeit mit eben jenen auf Tour sind, kann entsprechend kein Zufall sein. Alles in allem ist die Scheibe ein würdiger Nachfolger, der allerdings anders ausgefallen ist, als zumindest ich das erwartet hätte. Ich wäre vielmehr davon ausgegangen, dass die Jungs dem Metalcore noch ein wenig mehr den Rücken zukehren, als sie es auf ‚Another year of disaster’ schon getan hatten, um noch eigenständiger zu klingen. Nun gut, dann halt der „Metalcore-Mainstream“. Dafür aber besonders heftig!