Trivium – In Waves

Wie hatte ich doch zum letzten Album gerne immer wieder gesagt? Das neue Metallica-Album ist super, allerdings wurde es von TRIVIUM herausgebracht! Mit ‚In Waves’ schlagen die Herren aber wieder ein neues Kapitel auf, die vormals deutlichen Parallelen zu früheren Metallica-Scheiben sind quasi nicht mehr erkennbar, und trotzdem klingt das alles voll und ganz nach TRIVIUM. Mit einer satten Songauswahl, die von vorne bis hinten überzeugt, knallen die Herren ein Album raus, das schon jetzt zu meinen Topfavoriten auf den Titel Album des Jahres zählt.

TRIVIUM sind moderner geworden. Sie haben die Grätsche geschafft, insgesamt musikalisch noch eine Portion härter zu werden, dabei aber die Cleanvocals immer weiter in den Vordergrund zu schieben. Insgesamt überrascht es mich da nicht, dass gerade die Knüppelnummern, bei denen nur gebrüllt wird, irgendwie fehlplaziert klingen und einer älteren Schaffenszeit der Band anzugehören scheinen. Wenn dann mal, wie beim Titeltrack ‚In waves’ ein paar Fetzen und Fragmente gebrüllt werden, lockert dies den Klang des Albums deutlich auf, dominierend und bestechender ist allerdings der Cleangesang.

Dass die neuen Songs auch live absolut tauglich sind, konnten sie bereits auf dem Wacken Open Air unter Beweis stellen. Hier ist genug Material, das kräftig in den Hintern tritt und zum Bewegen animiert. Persönliches Highlight für mich ist „Inception of the end“, welches mit einem stampfenden, mitreißenden Rhythmus und perfekt gesungenem Refrain, melodiösem Gitarrenriffing und einer Menge Ohrwurm-Charme kombiniert die Nummer einfach alles, was diese gesamte Scheibe ausmacht.

Dass TRIVIUM keine Drecksproduktionen mehr herausbringen, sollte klar sein. ‚In waves’ stellt genau das dar, was man von einem modernen Metalalbum zu erwarten hat, kurz vor der Grenze zur Überproduktion gepushed, aber eben nicht darüber hinaus, ist hier wirklich alles perfekt transparent zu erkennen, ohne dabei an irgendeinem Punkt dünn zu wirken.

Dass die Band sich permanent weiterentwickeln würde, daran hatte ich keinen Zweifel. ‚In waves’ erscheint mir allerdings fast schon wie ein kleiner Quantensprung. Respekt, ganz starkes Album!

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