Ganz schön am(p)tlich, was das Trio SCOFF aus München mit ihrem Album ‚Lambda’ vorlegen. Ordentlicher, schubladenunabhängiger Rock, der leichte Stoner-Einflüsse aufweist, dabei aber nicht eine Sekunde lang nach Drogenrausch klingt, sondern vielmehr mitzureißen weiß.
Gerade, weil die Herren so geradlinig sind, ist es besonders schwer, etwas über sie zu schreiben. Das Presse-Handout verrät, dass sie u.a. mit Corrosion of Conformity und John Garcia plays Kyuss zusammen live gespielt haben. In genau diese Ecke hätte ich sie auch platzieren wollen. Melodisch, aber nicht zu melodisch, rhythmisch, tanzbar, aber eben nicht popig.
Schwere, tragende Gitarrenwände machen den Hauptanreiz bei dieser Band aus, die ein sattes Fundament von Bass und Schlagzeug erhalten. Der Gesang von Christian Zahler ist melodisch, aber nicht gerade als progressiv zu bezeichnen… Ein wenig Creed vermeine ich da als Einfluss herauszuhören, aber das kann auch täuschen.
‚Lambda’ ist ehrlich produziert, es gibt kaum Getrickse mit der Technik, es werden uns keine unglaubwürdigen mehrfach gedoppelt und verdreifachten Gitarrenüberlagerungen vorgesetzt, die man so nicht umsetzen könnte… Wer auf gitarrenlastigen Rock steht, kann hier getrost zugreifen oder zumindest ein Ohr riskieren. SCOFF setzen zwar langfristig keine besonders aufregenden Akzente, dafür leisten sie aber solide Arbeit an der Rock-Front!