Another Code R (Nintendo Wii)

Aaah, Point & Click Adventures. Erinnert sich noch jemand an die großartigen Titel von Sierra oder Lucas-Arts? Irgendwie ist das Genre in Zeiten von High-Tech-EgoShootern und MMORPGs ziemlich aus der Mode gekommen. Um so schöner ist es zu sehen, dass auf der Wii doch hin und wieder noch einmal ein Titel zum Klicken und Rätseln erscheint. Womit wir dann auch zu „Another Code R“ kommen.

Im Nachfolger zu „Another Code“ (erschienen für Nintendo DS) übernimmt der Spieler erneut die Rolle der mittlerweile 16-jährigen Ashley Robins. Ashleys Eltern sind bzw. waren beide Wissenschaftler, die sich mit der Erforschung von Gedächtnis und Erinnerungen beschäftigten. Ashleys Mutter wurde umgebracht, als Ashley drei Jahre alt war. Seitdem lebt sie bei ihrer Tante Jessica, denn ihr Vater ist weiterhin in der Forschung und findet kaum Zeit für seine Tochter. Das Spiel beginnt damit, dass Ashley von ihrem Vater eine Einladung zum Zelten bekommt. Am Zeltplatz am Lake Juliet angekommen wird Ashley von Flashbacks heimgesucht, in denen sie feststellt, dass sie schon einmal gemeinsam mit ihrer Mutter am Lake Juliet waren, kurz bevor sie umgebracht wurde. Ashley macht sich auf die Suche nach ihrer verlorenen Erinnerung und kommt dabei einem gewaltigen Komplott auf die Spur.

Der Spieler steuert Ashley mit der Wiimote (wobei im weiteren Verlauf des Spiels auch der Nunchuck seine Verwendung findet). Mit dem Steuerkreuz wird Ashley bewegt, mit dem Pointer kann man Gegenstände unter die Lupe nehmen oder mit anderen Personen sprechen. Am unteren rechten Rand gibt es eine kleine Aktionsleiste mit Buttons für Ashleys Digitalkamera (wichtig!), ihr DAS (eine Art PDA, auch wichtig!)) und dem Zugang zum Inventory. Die Steuerung ist simpel und sehr intuitiv. Von Zeit zu Zeit müssen besondere Aufgaben erfüllt werden, bei denen die Wiimote mitunter sehr kreativ eingesetzt wird. Besonders diese Sequenzen beziehen den Spieler gut in den Spiefluss mit ein.

Ein besonders wichtiger Teil des Spiels sind die Interaktionen mit den anderen Charakteren. In den Gesprächen findet Ashley neue Informationen und Ansätze zur Lösung der Rätsel. Auf eine Sprachausgabe wurde verzichtet, dafür gibt es extrem viele Texttafeln zu lesen. Der Textanteil ist wirklich extrem hoch, der Hinweis auf den „interaktiven Roman“ trägt die Packung des Spiels vollkommen zu Recht.

Die Rätsel sind recht einfach zu lösen, bis auf zwei bis drei doch etwas härtere Nüsse. Das gesamte Spiel läuft sehr linear ab, es gibt kaum wirkliche Sackgassen und auch wenn mal ein Rätsel daneben ging, kann man es immer wieder erneut versuchen.

Der niedrige Schwierigkeitsgrad deutet auf eine jüngere Zielgruppe hin. Dazu passt auch der Charakter der Hauptfigur (ein 16-jähriger Teenager eben) sowie einige doch recht … nun ja … hölzerne bis seltsame Dialoge.

Trotzdem werden auch ältere Spieler ihre Freude an „Another Code R“ haben, vorausgesetzt natürlich, dass sie dem Genre an sich offen gegenüber stehen. Das Spiel schafft es wirklich, den Spieler in seinen Bann zu ziehen. Die Geschichte ist schön ausgearbeitet und gut erzählt. Die Charaktere sind liebenswürdig, das Setting ist schön ausgearbeitet. Dazu addiere man noch eine hübsche Präsentation und heraus kommt ein kurzweiliges Rätselvergnügen, dass ich hiermit allen Adventure-Freunden ans Herz lege.

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