Conduit 2 (Nintendo Wii)

The Conduit war der Vorzeigeshooter auf der Wii schlechthin. Selten haben uns auf der Nintendo-Konsole die Grafik, das Steuerungskonzept und die Geschichte so überzeugt wie hier. Entsprechend groß ist natürlich auch die Erwartungshaltung gewesen, als man erfahren hat, dass es einen Nachfolger geben wird. CONDUIT 2 setzt genau da an, wo wir beim Vorgänger aufhören mussten. Als letzter Widerstand gegen die Alieninvasion der Drudge seid ihr (Michael Ford) unterwegs, mitten auf einer Bohrinsel im Meer, und verfolgt den flüchtenden Fiesling John Adams, der euch Feinde um Feinde entgegen wirft.

Wer den ersten Teil nicht gespielt hat, der hat etwas verpasst. Soviel steht fest, ohne auch nur am zweiten begonnen zu haben. Doch wer jetzt einen Quereinstieg wagen will, der hat richtig was verpasst, denn eine Einleitung gibt es in dem Sinne nicht. Ihr werdet fast wortwörtlich ins kalte Wasser geschmissen und müsst euch sofort und ohne Umschweife eurer Haut erwehren. Doch nicht nur Adams Truppen machen euch das Leben schwer: die Bohrinsel wird von einem riesigen Meeresungeheuer (dem Leviathan) angegriffen, das keinen Unterschied macht zwischen Freund und Feind und somit zunächst an gegnerischen Truppen klarstellt, welches Schicksal euch erwartet, wenn ihr keine Möglichkeit finden solltet, das Ungetüm kalt zu stellen. Und so kommt es dann auch gleich am Ende des ersten Levels zu einem grandiosen Bosskampf, bei dem ihr es euch hinter einem der Bordgeschütze mehr oder weniger bequem macht und der Seeschlange ordentlich einheizt…

Mittels Portal geht es im Anschluss direkt auf ein Alienraumschiff! Ja, die Tage, an denen ihr nur durch Washington, D.C. lauft, sind gegessen. Arealvielfalt wird hier groß geschrieben, und damit darf auch die Grafikengine zeigen, was sie alles so drauf hat. Wassereffekte, futuristische Alien-Ufos, aber auch wieder ganz normale Außenareale bieten eine ungeahnte Vielseitigkeit. Die KI der Gegner hat ein wenig zugenommen, leidet jedoch darunter, dass trotz aller Verbesserungen gelegentliche Aussetzer nicht gänzlich ausgemerzt werden konnten. Die einfachste Variante, einen Raum zu sichern, ist die, mit Vollgas in die Menge zu rennen, dabei sein Magazin großflächig im Raum zu verteilen und den Rest durch die meiner Ansicht nach zu starken Nahkampfangriffe zu klären. Mit zunehmendem Schwierigkeitsgrad ist von dieser Taktik natürlich abzuraten, und man nutzt vielmehr die umherstehenden Deckungen…

Im Online-Modus spielt ihr mit bis zu 12 Spielern die einzelnen Karten in unterschiedlichen Varianten, wobei hier kaum wirklich innovative Spielmodi zu erwarten sind. Ebenfalls nicht gänzlich neu, für CONDUIT 2 aber als Innovation gefeiert, ist der Invasions-Modus, bei dem ihr mit 3 weiteren Spielern im SplitScreen gegen feindliche Angreiferwellen bestehen müsst.

Soweit, so gut! Doch leider gibt es bei CONDUIT 2 auch einen Haken. Trotz (oder gerade wegen) der WiiMotionPlus-Unterstützung ist die Steuerung bei weitem nicht mehr so spielerisch einfach wie noch im Vorgänger. Hat man dort intuitiv alles richtig gemacht, erwischt ihr euch hier dabei, wie ihr hakelig durch die Levels eilt und die richtige Schussposition zu erwischen versucht. Besser wird das ganze durch die Verwendung eines Classic Controllers, aber mal ganz ehrlich: wer möchte denn auf der Wii mit Classic Controller spielen? Das wäre ja so, als würde man seine PS3 nur dazu nutzen, die kompatiblen PS2-Spiele zu spielen. Wenn schon Wii, dann auch die WiiMote, oder?

Fest steht, dass auch CONDUIT 2 eine Referenz für die Nintendo Wii darstellt in Sachen Steuerung und Grafik. Fest steht allerdings auch, dass es durchaus geeignetere Konsolen für Shooter-Spiele gibt, bei denen die Steuerung über den Controller besser umgesetzt wurde. Wir sind absolut gespannt, was denn wohl ein potentielles CONDUIT 3 auf der Wii U an Spielspaß verspricht, wenn dann alles auf den Gebrauch des neuen Controllers ausgerichtet ist.

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