Mit SIN AND PUNISHMENT 2 spiele ich nun meinen ersten Railshooter auf Wii. Erfreulich, dass ich nicht, wie noch zu Studentenzeiten, kiloweise Münzen in irgendeinen Schlitz stecken muss, um weiterzuspielen, denn genau solch ein Arcade-Feeling kommt bei ‚Successor of the skies’ auf. Kurze Videosequenzen erzählen bruchstückhaft eine Hintergrundstory, die man eigentlich ganz getrost schnell wieder vergessen kann. Hier geht es um Action, nicht um Story!
Als Isa oder Kachi fliegt ihr mittels Jetpack oder Hoverboard durch die insgesamt acht Levels, die teilweise recht umfangreich sind, in denen ihr euch automatisch fortbewegt und lediglich eure Position auf dem Bildschirm verändern könnt. Euer Ziel ist (wie so häufig) die Rettung der Welt. Mittels Schnellfeuerkanone macht ihr die Unmengen an Gegnern fertig, alternativ gibt es aber auch einen aufladbaren Schuss, der deutlich mehr Wumms hat. Kommen euch die Gegner zu nahe, greift ihr zu eurem Schwert und zieht ihnen im Nahkampf einen Scheitel.
Chamäleon müsste man sein. Wer es schafft, mit dem einen Auge die Spielfigur zu beobachten, um feindlichem Beschuss auszuweichen, und mit dem anderen Auge die Gegner anzuvisieren, um das Fadenkreuz dorthin zu lenken, der hat deutliche Vorteile. Im normalen Spielverlauf ist zweiteres eher kein Problem, denn die Vielzahl an Gegner bringt es mit sich, dass man eigentlich immer etwas trifft, egal, wo man gerade hin schießt. SIN AND PUNISHMENT 2 fordert euch allerdings auch durch enorm viele Zwischen- und Endgegner, die eine bestimmte Taktik erfordern und immer nur an bestimmten Punkten verwundbar sind. Diese Bossfights machen im Endeffekt auch die große Motivation des Titels aus, denn obwohl das Spiel auf der Wii echt eine gute Figur macht, kann man nicht leugnen, dass sich nach ein paar Minuten im Spielverlauf eine gewisse Eintönigkeit breit macht (wohl bemerkt: nicht in Bezug auf Grafik, sondern in Bezug auf spielerische Abwechslung). Hier steigt der Schwierigkeitsgrad dann immer ein deutliches Stück an, und es erfordert etwas Übung, die großen Brocken klein zu bekommen.
Wer kann und mag, hat die Möglichkeit, einen zweiten Spieler mit ins Boot zu holen, der dann allerdings nur ein Fadenkreuz zu steuern hat. Eine zweite Spielfigur taucht nicht auf dem Monitor auf, da dies dann auch zu sehr auf Kosten der Übersichtlichkeit gehen würde.
Wer früher schon gerne horizontal oder vertikal scrollende Shooter wie Turrican oder R-Type gespielt hat, wird mit SIN AND PUNISHMENT 2: SUCCESSOR OF THE SKIES viel Spaß haben, da die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade auch schon im einfachsten Modus durchaus fordernde Momente haben, aber zu keinem Zeitpunkt absolut unfair werden… Übrigens: wer sich wundert, weil er vom ersten Teil für Wii noch nie etwas gehört hat: der erste Teil, der ursprünglich nur in Japan erschienen ist, kann seit geraumer Zeit über Virtual Console im Wii Shop auch hierzulande erstanden werden.