Bridge And Tunnel – Rebuilding Year

„Jetzt wo die Pinneberger weg sind und die Straßen wieder uns gehören“ singen KETTCAR über die Bewohner der Hamburger Vorstadt aus Schleswig-Holstein. Ähnlich verhält es sich mit den Bridge-And-Tunnel-People, wie von den New Yorkern eben jene Leute genannt werden, die über die Brücken und durch die Tunnel zum Arbeiten alltäglich nach Manhattan pilgern und für manchen Verkehrsstau sorgen.

Unlängst ist mit „Rebuilding Year“ nach dem 2008er Debüt „East/West“ sowie der 2010er EP „Indoor Voices“ das Zweitwerk der Combo aus dem Großraum New York auf No Idea erschienen, wobei es an meiner eigenen Vergesslichkeit gelegen hat, dass hier nicht früher auf diese Band hingewiesen wurde. Asche auf mein Haupt. Denn was das Quartett bestehend aus Pat Schramm (Schlagzeug), Rachel Rubino (Gesang und Gitarre), Jeff Cunningham (Gesang und Gitarre) und Al Fair (Bass) hier einmal mehr auf Tonträger bannt, ist eine kleine Perle rau-süßen Indie-Rocks. Die vier Endzwanziger, im richtigen Leben Fahrradkurier, Englisch-Lehrer, Grafikdesigner sowie Kochgeschirr-Verkäufer, eröffnen mit ihrem bislang längsten Stück „Synchronized Swimming“ und schließen an letzter Stelle mit ihrem zweitlängsten.

Dazwischen erstrecken sich im weiblich-männlichen Wechselsang, der mitunter auch mal schief sein kann, ohne die Melodien zu zerstören, acht weitere Songs. Etwa das tanzbare „Harder Pill to swallow“, das explosive „Outgrowing Pains“ mit sich überschlagendem Scream-Vocals oder das als Ballade beginnende und in einer Zerstörungsorgie endende „From Paradise to Host“. Unterm Strich ist „Rebuilding Year“ ein weiteres Highlight der letztjährigen Veröffentlichungen auf No Idea, das einmal mehr besonders auf farbigem Vinyl im Gatefold inklusive DL-Code zur Geltung kommt.

Fans von CURSIVE, SMALL BROWN BIKE und FUGAZI sollten unbedingt BRIDGE & TUNNEL für sich entdecken, aber auch solche die JIMMY EAT WORLD oder THURSDAY schätzen.

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