„Die Bäume waren von dunkler Farbe und trauernder Gestalt; sie wuchsen in traurigen, feierlichen Formen; in denen sich tödlicher Schmerz und vorzeitiger Tod spiegelten.“
Zum Auftakt der achten Staffel feiert die Serie EDGAR ALLAN POE zudem noch den 30. Geburtstag. Hier geschieht das aber eher unauffällig, wohingegen man bei manch anderer Serie ja zu den Nullen opulente Folgen auf den Tisch knallt. Diese Mysterie-Serie schafft es aber sogar, ohne ihren Hauptcharakter und Namensgeber auszukommen, wie wir schon bald feststellen müssen.
Die Aufmachung ist mal wieder stilsicher und ein Blickfang, die Produktion des Hörspiels ein Genuss. In einer der Nebenrollen ist dieses mal Timmo Niessner zu hören, der allen als Synchronsprecher von Elijah Wood bekannt sein dürfte und ansonsten auch in vielen anderen Hörspielen wichtige Sprecherfunktionen einnimmt. Sein Part ist zwar nicht sonderlich groß, spielt aber für die Folge eine wichtige Rolle, was die Atmosphäre betrifft. Warum EDGAR ALLAN POE diesmal gar nicht zu hören ist? Nun, der ist ja bekanntlich in der Irrenanstalt eingesperrt, und da dort derzeit nichts spannendes passiert, begleiten wir Leonie bei dem Versuch, seine Unschuld zu beweisen.
Nachdem Leonie beim örtlichen Richter herausgefunden hat, dass Poe eingesperrt und in die Irrenanstalt gesteckt wurde, beschließt sie, Beweise für seine Unschuld zu sammeln. Dafür will sie sich auf den Weg zu ihrem alten Wohnsitz machen, um dort nach Spuren zu suchen. Sie wird dabei von Dr. Templeton beobachtet, der auf der Suche nach seinen alten Aufzeichnungen ebenfalls bei Poes momentanem Aufenthaltsort anfangen wollte, jedoch kurzfristig beschließt, zunächst Leonie zu verfolgen, da er hofft, dass sie ihn zum Versteck führen wird. Er selbst hat seine Rattenbiss-Spuren im Gesicht ärztlich versorgen lassen. Da der Arzt nun sein Aussehen kannte, musste er sterben. Templeton geht fortan nur maskiert vor die Tür, um inkognito zu bleiben. Wie es scheint, ist er nun völlig dem Wahnsinn verfallen, dabei allerdings erstaunlich rational in seinen Handlungen.
In Begleitung eines Dieners erreicht sie ihr altes Haus, wo sie den Brief findet, der Poe in sein Verderben gelockt hat. Die Spur führt zu den alten Höhlen, und obwohl ihr Diener ängstlich von alten Legenden und düsteren Sagen erzählt, lässt sie sich nicht davon abbringen, ihre Suche dort fortzusetzen. Unterwegs bemerken sie, dass sie verfolgt werden. Was sie nicht wissen: eigentlich werden sie von zwei Leuten verfolgt.
Auch Templeton hat die zweite Person bemerkt, die sich an Leonies Verfolgung gemacht hat, allerdings kann er keinen klaren Blick auf ihn oder sie werfen. Er beschließt, weiterhin nur zu beobachten, was geschieht.
In der Höhle selbst kann Leonie nichts entdecken, bis sich ihr Diener den Fuß verknackst. Er beschließt, draussen auf sie zu warten, während sie den letzten Gang untersuchen will. Als Leonie ebenfalls die Höhle verlässt, ist er verschwunden. Durch Zufall gelangt sie in den Besitz des bereits verwesenden Kopfes von Poes angeblichem Mordopfer, und kurz darauf entdeckt sie den geköpften Torso ihres Dieners. Angsterfüllt stellt sie fest, dass dessen Mörder noch irgendwo in ihrer Nähe ist. Ihr gelingt in letzter Sekunde die Flucht, doch als sie meint, ihre Rettung gefunden zu haben, wendet sich das Blatt plötzlich…
Mehr wollen wir von dieser spannenden Folge nicht verraten, aber soviel sei gesagt: Leonie hat es nicht leicht, kann niemandem mehr trauen, und in letzter Sekunde, wo alles verloren scheint, kommt Rettung aus völlig unerwarteter Richtung. Wie es bei dem Versuch, EDGAR ALLAN POE zu retten, weitergeht, erfahrt ihr in der nächsten Folge ‚Teer und Federn’.