NYPDEAD: 01: Feuer und Flamme

Neue Serien sind immer wieder etwas absolut spannendes. Man fiebert darauf, herauszufinden, was es damit auf sich hat, in welchem Genre das ganze spielt, ob die Sprecher ihr Handwerk verstehen und ob die Geschichten, die erzählt werden, auch stimmig sind. Dazu gehört natürlich auch, dass die einzelnen Charaktere der Serie möglichst schnell eine Hintergrundgeschichte erhalten und somit dann auch glaubwürdig erscheinen. Aber bei allem technischen Können und einer noch so guten Story kann der Erfolg unter Umständen ausbleiben, wenn nicht das Interesse von genug Leuten geweckt wird. Um NYPDEAD dieses Schicksal zu ersparen, präsentieren wir euch hiermit Folge 1 der neuen Gerichtsmediziner-Serie.

Gerichtsmediziner sind derzeit im Fernsehen absolut in Mode (und das wird in der Serie auch gelegentlich mit einem leichten Augenzwinkern mit erwähnt), daher ist die grundsätzliche Idee, das auch als Hörspiel zu entwickeln, gar nicht so schlecht. Die im Ansatz mysteriös erscheinenden Todesfälle, um die es sich in der Pilotfolge dreht (ja, es werden gleich zwei Fälle auf einmal gelöst, ob das aber für die weiteren Folgen so bleibt, ist noch nicht bekannt), haben alle, soviel sei jetzt schon verraten, eine völlig rationale Erklärung im Petto, somit brauchen wir uns also nicht vor übersinnlichen Dingen oder Geistern zu fürchten.

Was NYPDEAD gleich zu Beginn charmant erscheinen lässt, ist die Vorstellung des Ermittlerteams. Ein Chef (Russel Owen), der in seinem Aufgabenbereich eine wahre Koryphäe ist, in Sachen Personalmanagement allerdings ein Ekelpaket. Mit seiner Kollegin Melissa Cavallero war er bereits im Bett (womit er sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit brüstet), sein neuer Assistent Kyle Anderson hat sich auf eigenen Wunsch hin zu Owen versetzen lassen, um bei diesem Mann zu lernen. Owen kommandiert entsprechend seine Untergebenen gerade so herum, wie es ihm passt.

Das Trio wird gleich mit zwei merkwürdigen Gegebenheiten auseinandersetzen. Zum einen stürzt ein Bauarbeiter bei Renovierungstätigkeiten in den Tod. Die erste augenscheinliche Untersuchung deutet aber auf Tod durch ersticken hin! Aber woran sollte ein Bauarbeiter in einem leeren Raum ersticken? Und warum hat er den Sicherheitsgurt, der ihn vor dem Sturz retten sollte, eigenhändig durchgeschnitten?
Eine andere Leiche, die bei ihnen landet, ist im eigenen Bett verbrannt. Der Mann war aber Nichtraucher, und es finden sich auch keine Anzeichen eines anderen Brandherdes. Als wenige Zeit später ein weiterer Mann auftaucht, dessen Kopf scheinbar aus dem Nichts in Flammen steht, scheint die Theorie einer gemeinsamen Ursache zwar weit hergeholt, aber dennoch irgendwie am ehesten wahrscheinlich. Wird die Truppe diese Fälle lösen können?

Die Geschichten der einzelnen Leute passen, und auch die Fälle bergen einiges an Spannung (auch wenn man als Zuhörer schon eher erkennt, worauf das alles hinausläuft, als es die Ermittler tun). Die Sprecher machen ihre Sache sehr ordentlich, die Hintergrundgeräusche passen und sind im Mix gut hörbar, aber nicht so laut, als dass sie die wesentlichen Gespräche überdecken würden. Das einzige, was nur mittelmäßig mitreißend an dieser Hörspielserie ist, ist die Anfangs- und Endmusik sowie die musikalische Überleitung in den Zwischensequenzen. Hier hätte man unter Umständen etwas weniger subtiles verwenden sollen als diese Elektro-Metal-Geschichten. Alles in allem ist NYPDEAD als Serie aber extrem viel versprechend, und ‚Feuer und Flamme’ als erste Folge hoffentlich nur eine von vielen noch folgenden Episoden.

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