Wir haben die Reihe um OFFENBARUNG 23 nun eine ganze Weile nicht weiter verfolgt, hat sich das Ende der Staffel doch dazu angeboten, sich auch anderen Themen zu widmen. Doch nun starten wir in die neue Staffel, und soviel sei vorweg genommen: es wird wieder ungemein spannend und verstörend, wenn man sich die Nachvollziehbarkeit der Inhalte vor Augen führt.
Ein kurzer Rückblick: am Ende von Folge 8 ist das eingetreten, was viele bereits vorher schon befürchtet hatten: wenn sich jemand zu weit in Gewässer vorwagt, in denen es nur so von Raubfischen wimmelt, muss man sich nicht wundern, wenn man gefressen wird. Georg Brandt wurde zum Ende von ‚Macht!’ auf langsame und unauffällige Art und Weise liquidiert, da er sich in zu viele Dinge eingemischt hatte, die ihn nichts angehen. Wie also soll eine Serie fortgesetzt werden, deren Hauptfigur stirbt?
Ganz einfach: durch einen Trick! Georg ist gar nicht tot, sondern wird zu Beginn der Folge wieder belebt. Zwar kann er sich nicht mehr daran erinnern, wer er ist, aber genau das ist es auch, was seine Retter wollen! Margo, die sich jetzt als seine Freundin ausgibt und Morgan Lefay nennt, erklärt ihm, er sei Viktor, der Bruder von Tron. Sie bringt ihn mit dem Börsenspekulanten Henry Hudson zusammen. Der erläutert Viktor (also Georg), dass es bestimmte Gesetzmäßigkeiten bei Börsenbooms und Börsencrashs gibt.
Nach reichlich verwirrenden Zusammenhängen und Erläuterungen hat Viktor das Geheimnis der Aktienkurse der New Economy entschlüsselt, und nutzt sein Wissen für einen gewagten Coup. In wenigen Stunden schafft er es, über 500 Milliarden Dollar auf ein Konto von Morgan zu verschieben, doch natürlich bleiben diese Kontenbewegungen nicht unbemerkt, und schon sind ihm wieder die gleichen Häscher auf dem Fersen, die ihn gerade erst unter die Erde gebracht zu haben meinen…
OFFENBARUNG 23 schafft mit kleinem Kunstgriff den Wiedereinstieg genau da, wo die Reihe geendet hat. Die anfänglichen Zusammenhänge sind insgesamt teilweise nur schwer nachvollziehbar (aber immerhin kann man sie noch nachvollziehen), und es dauert ein wenig, bis das Hörspiel wieder richtig an Fahrt zunimmt, doch zum Schluss hin gelingt es den Machern dann, alles wieder ins Lot zu bringen. Georg erinnert sich wieder an seine Identität und an seine Aufgaben, und in letzter Sekunde wird ihm mal wieder der Hals gerettet. Natürlich gibt es auch ein Wiederhören mit ganz vielen anderen Figuren aus der Reihe, die Viktor/Georg jeweils wie eine Marionette in genau die Richtung zu lenken versuchen, in der sie ihn benötigen. Etwas unglaubwürdig ist die späte Wiederbelebung, und auch die Amnesie, unter der Georg leidet, dürfte eigentlich nicht in dieser Form vorhersehbar gewesen sein. Wie es alle beteiligten wieder geschafft haben, in letzter Sekunde genau an der richtigen Stelle aufzutauchen, wird ebenfalls ungelöst bleiben. Dafür dürfte fest stehen, dass mit der nächsten Folge wieder ein weiteres Geheimnis um eine Verschwörungstheorie gelüftet werden wird. Zum Abschluss gibt es dann noch einen Satz, den wir so vom Sprecher Till Hagen auch schon im Film „Die üblichen Verdächtigen“ gehört haben.