Hannovers Punkrock Allzweckwaffe des Jahres, Russian Cocain, eröffnen mal wieder einen Konzertabend. Keine schlechten Hooklines, gewohnt solide an den Instrumenten bei immer noch etwas unbeholfenen Auftreten. City Light Thief aus Köln wirken da schon deutlich routinierter. Auf der Bühne herrscht Bewegung und Hingabe. Genau so könnte man auch ihre Musik charakterisieren: voller Enthusiasmus für die nicht immer nur eingängigen, zeitweise frickeligen, meistens sphärischen Klänge. Ashes Of Pompeii wären hier eine deutsche Referenz. Immer wieder freut sich Sänger Benni sichtlich über Applaus und Begeisterung beim Publikum. Das steht zwar zustimmend nickend vor der Bühne, schwitzt aber eher wegen den Außentemperaturen. Haupt Augenmerk liegt auf der „Platte mit dem brennenden Haus“ (Zitat Sänger), die eigentlich „The Music Of Change“ heißt. Interessante Band, sollte man sich merken.
Das „Heinz“ ist gut gefüllt, freudig wartet Hannover auf Polar Bear Club. Ich durfte die Band schon am Wochenende auf dem Highfield Festival sehen. Vom ersten Ton an ist klar, wo sie hingehören: auf solche Bühnen wie hier im Keller, nicht unbedingt die großen Festivals mit Graben. Es stimmt eine Menge heute Abend! Sänger Jimmy Stadt gibt alles, seine Stimme beeindruckt auch heute vielfältig. Er ist durchgehend in Bewegung und reißt so vereinzelt die ersten Zuschauer mit. Wirklich überschwänglich wird es heute nicht mehr, aber auch das mag an den Temperaturen liegen. Zufrieden lächelnde Gesichter sieht man überall. Auch der Rest der Band gibt sich keine Blöße, alles sitzt, Hit für Hit. Ebenso der Sound. Glasklar und druckvoll. Aktuelle Hit wie „Schemas In Capes“ kommen genauso zur Geltung wie Songs von der „Sometimes Things Just Disappear“.
Ein absolut lohnenswertes Konzert. Und dann diese Merch Preise: 10€ für ein Shirt! Das sind genau 50% weniger als vergangenes Wochenende beim Highfield. Muss man ja zugreifen.