Devin Townsend Project – Epicloud

Wie um alles in der Welt soll man bitte ein DEVIN TOWNSEND PROJECT-Album in eine Schublade packen? Da sind Songs, die erinnern ganz stark an alte Strapping Young Lad-Zeiten, dann wieder drängt sich der Vergleich zu Queen auf, Songs, die so klingen, als wären sie für die Musical-Bühne geschrieben, Rockballaden, einfach alles kreuz und quer. Einzige Gemeinsamkeit: alles klingt irgendwie episch und laut! Entsprechend ist ‚Epicloud‘ der wohl bestgewählte Albumtitel 2012.

Was darf man erwarten? Natürlich in erster Linie eine unglaublich fette Produktion, schließlich überlässt Devin Townsend nichts dem Zufall und ist in Metalkreisen einer der meist frequentierten Produzenten, hat bereits unzählige Alben unter unzähligen Bandnamen selbst herausgebracht und aktiv daran mitgewirkt und ist auch ansonsten ein absolut kreativer Kopf, der sich keinerlei musikalischen Beschränkungen unterwirft. Entsprechend vielseitig ist ‚Epicloud‘ auch geworden.

Townsend, der nicht nur ein göttlicher Produzent und begnadeter Gitarrist ist, zeigt hier auch ein weiteres Mal sein unglaublich breites Spektrum verschiedener Gesangsstile. Dass sein Songwriting seinesgleichen sucht, dürfte inzwischen klar sein.
Als Unterstützung im Gesang hat er sich für ‚Epicloud‘ Anneke van Giersbergen ins Boot geholt, die nicht nur mit ihren Singer-Songwriter-Solosachen unglaublich erfolgreich ist, sondern vormals mit ihrer Metalband The Gathering ebenfalls durchaus Erfolge eingefahren hat, die sich sehen lassen können.

‚Epicloud‘ ist ein absolut zwangloses Album geworden. Townsend spielt mit unterschiedlichsten Einflüssen, und die Songs wirken teilweise, als wäre sie aus völlig unterschiedlichen Federn entsprungen. Hört man aber genauer hin, erkennt man durchaus den roten Faden, der sich durch die Scheibe zieht, und einen somit von einem härteren Metaltrack in ein melodiöses, fast Pop-mäßiges Stück zieht.
Metalfans mit Scheuklappen sollten tunlichst einen großen Bogen um das neue Album vom DEVIN TOWNSEND PROJECT machen, aber das dürfte bei der leicht verrückten, immer wieder überraschenden Art dieses Masterminds sowieso schon der Fall sein. Wer gerne mal etwas neues, großes hören will, der tut sich ‚Epicloud‘ an – für Folgeschäden wegen Eigenerkenntnis hinsichtlich musikalischen Unvermögens wird keine Haftung übernommen! Grandios, episch, laut!

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