Die GOODTIME BOYS gibt es jetzt seit drei Jahren. Das könnte der Grund sein, warum ich bislang noch nichts von ihnen gehört habe. Die fünf Engländer machen mit der Doppel-EP „What´s left to let go“ aber eine freundliche Geste für all jene, die bislang noch keinen Kontakt zu ihnen hatten, denn von den zehn Songs waren fünf bereits auf ihrer vorherigen EP „Are we now or have we ever been“ vertreten.
Die restlichen fünf Songs wurden im Sommer 2012 von Lewis Johns in Southhampton aufgenommen, die komplette EP dann von Jay Maas (u.a. Defeater, Bane) gemastered.
Gespielt wird lupenreiner Hardcore, der voll von Emotionen steckt und sich in keine der gängigen Schubladen stecken lässt. Have Heart, Defeater, vielleicht noch ein wenig As Friends Rust mögen hier vielleicht als Inspirationsquelle gedient haben, fest steht, dass „What´s left to let go“ voll steckt von emotionalen Momenten, von ruhigen Passagen, die nur wenige Augenblicke später explodieren und in denen dann Sänger Alexander Pennie seine Wut rausbrüllen kann. Apropos: gesungen wird auf dieser Scheibe nicht ein Ton, und auch, wenn ich die Gitarren als sehr melodiös empfinde, richtige Melodien werden hier auch nicht gespielt. Vielmehr vermag die Band Klangbilder zu erzeugen, die einen an der Seele berühren.
Was die Band auszeichnet, ist ihr eigenständiger Charakter und ihr individueller Klang. Was man nach einigen Durchläufen vermisst, ist der potentielle Hit auf der Doppel-EP. Ein wenig verlieren sich die GOODTIME BOYS in gleichklingenden Songs, die zwar allesamt irgendwie eigenständig sind, aber in ihrer Art doch allesamt eine gleiche Wirkung erzielen. Nichtsdestotrotz bin ich gespannt, wie das nächste Release der Herren klingen wird, und noch viel mehr würde mich reizen, die Band auch einmal live zu Gesicht zu bekommen…