Hanging Garden – At every door

Ein schönes Stück Musik-Atmosphäre gefällig? Dann sperrt mal die Lauscher auf, wenn HANGING GARDEN ihr neues Album ‚At every door‘ veröffentlichen. Die Band klingt keinesfalls so, als wäre sie ein Kind des neuen Jahrtausends. Sollte man den Sound irgendwie beschreiben wollen, so würde ich sagen „Theatre Of Tragedy“ ohne weiblichen Gesang. Dunkel, schmerzvoll, tragisch!
‚At every door‘, das inzwischen das dritte Album der Band ist, ist gleichzeitig auch eine Art Neubeginn, schließlich ist es das Debut für 50% der Band. Neuer Schlagzeuger (Antti Ruokola), neuer Basser (Jussi Kirves) und wahrscheinlich am Entscheidendsten, neuer Sänger (Toni Toivonen). Das Endergebnis ist absolut hörbar. Melodisch-düsterer Metal, manchmal ein wenig doomig, trifft auf eine Deathmetal-Röhre der Marke „Orphanage“ und gezielt eingesetzten männlichen Cleangesang (nein, nicht das Metalcore-typische Zeug).
Die Songs drücken, nicht nur produktionstechnisch, sondern auch aufs Gemüt. Wer hierbei fröhlich bleibt, hat die Musik nicht ganz verstanden. Vielleicht ist es ein Schutzmechanismus der Seele, aber irgendwie ist man nach ein paar Songs immer dazu geneigt, eher wegzuhören als hinzuhören, was da so passiert. Doom-Metal-Fahrstuhlmusik? Irgendwie schon. Besonders auf der Albummitte hängen die Gärten besonders tief.
Trotzdem hat mich HANGING GARDEN berührt, den die Band versteht nicht nur, kräftige Songs zu schreiben oder bedrückende Songs zu schreiben, vielmehr sind es die immer wieder eintretenden leisen Töne, die ich hier zu schätzen weiß.
‚At every door‘ wird als perfekter Soundtrack für dunkle Wintertage angepriesen. Das können wir theoretisch bestätigen, allerdings erscheint das Album hier erst zum 1.2.2013. Hoffen wir also, dass es dann noch ein wenig dunkel und winterlich bleibt und nicht schon der Frühling Einzug erhalten hat, das wäre nämlich der musikalischen Untermalung nicht gerade dienlich!

Schreibe einen Kommentar