Nasty – Love

Was soll man bitte großartig zum neuen NASTY-Album sagen? `Love‘ ist eine Liebeserklärung an Beatdown Hardcore, Bollo Style, Moshparts und Co. Szenekenner werden sich über die insgesamt 13 Songs (plus ein Intro) freuen, aber auch hier ist ein wenig Mogelpackung mit dabei.
Die Produktion ist brutal, ebenso sind es die Riffs und der Gesang. Bei all diesen positiven Aspekten bleibt der Musikstil das einzige Kriterium, was das Output ungemein limitiert. NASTY zeigen an ein bis zwei Stellen, dass sie eigentlich weit mehr als nur Moshparts im Repertoire haben, aber dieses Potential wollen sie nicht nutzen, sondern stampfen sich lieber von einem Part in den anderen, sodass die Scheibe bei ca. 20 Minuten Laufzeit schneller als man denkt auch schon wieder vorbei ist. Das kommt zum einen daher, dass vieles einfach nur an einem vorbei zieht, zum anderen sind drei der verbleibenden 13 „Songs“ lediglich eine Art „Radiorauschen beim Senderwechsel“ und dienen als Übergang.
Auch nach mehreren Durchgängen bleiben lediglich drei Auflauscher hängen. Der erste im Song 5, etwa in dem Moment, wo man merkt, dass das ein deutscher Text ist, der da gebrüllt wird. Der zweite Auflauscher lauert in Song 12, wenn die Gastvocals von Evergreen Terrace-Sänger Craig Chaney einen aus dem ewig gleichen Klang herausreißen, und in Song 14 wird von den Gitarren mal eine ganz schicke Melodie gespielt. Danach ist die Scheibe leider auch schon vorbei.
Sicherlich ist `Love`ganz klar ein Nischenprodukt, und man muss schon Fan der Beatdown-Ecke sein, um mit der Musik richtig was anfangen zu wissen. Produktionsseitig und vom „Gewaltpotential“ der Songs her dürfte nichts dagegen sprechen, dass sich das Ding richtig gut verkaufen wird. Genau der richtige Zeitpunkt übrigens, denn NASTY sind derzeit auf der „Taste of Anarchy“-Tour als Headliner unterwegs.

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