Hase und Bär sind wieder da. Hatte ich das Debüt von THE BUNNY THE BEAR noch mit einer Mischung aus Bewunderung und Entsetzen viele Male angehört, um zu begreifen, was da musikalisch passiert, ist der Nachfolger völlig an mir vorbei gezogen. Mit ‚Stories‘, dem dritten Werk des Duos, habe ich jetzt wieder das Vergnügen mit den Maskenträgern. Was sich so getan hat?
Das lässt sich ziemlich schnell und leicht beantworten: kaum etwas. Immer noch sind die Songs sperrig irgendwo zwischen extremem Metalcore und Eurodance-mäßigen Technoanleihen, immer noch ist das Ergebnis weder Fisch noch Fleisch, immer noch habe ich schon nach wenigen Minuten das Gefühl, ich müsste gleich irgendetwas an mir blutig kratzen, um die Songs länger zu ertragen. Hatte das Konzept beim Erstling noch den vermeintlichen Wert des Neuartigen, Individuellen, muss man THE BUNNY THE BEAR heute (leider) mitteilen, dass es inzwischen eine Menge Bands gibt, die den Mix aus Techno, Dancefloor und Metalcore wagen, und selbst in ihrer Auslotung der Extreme sind sie bei weitem nicht mehr alleine.
Irgendeinem Irrglauben muss ich allerdings bei meiner letzten Rezension doch erlegen sein. Hatte ich seinerzeit geschrieben, dass THE BUNNY THE BEAR wohl weder für die einen, noch für die anderen etwas sein dürfte, zeugt Full Length Nummer 3 davon, dass es scheinbar doch einen potentiellen Markt für diesen anstrengenden Stilmix geben muss. Bitte nicht falsch verstehen: auch ich höre gerne mal Enter Shikari oder The Devil Wears Prada etc., aber das, was THE BUNNY THE BEAR hier machen, ist eher Dancefloor-Musik mit kurzen Gitarren-Moshparts und Gebrüll. Es will sich mir einfach nicht erschließen, was daran so toll sein soll.
Die Produktion ist satt, das wollen wir abschließend noch mitteilen, um zum einen positiv abzuschließen, zum anderen aber auch den Fans der Band eine Information mitgeben zu können, die sie möglicher Weise interessieren könnte, denn alles andere, da machen wir uns nichts vor, hatten wir auch schon beim Debüt gesagt. Skurriler Mix, der (für unser Ohr) anstrengender kaum sein könnte. Bezeichnender Weise wirbt die Promo auch mit dem Satz „The band you love to hate“. Hm, hassen wäre zu viel gesagt, und leidenschaftlich schon gar nicht. Aber es schafft Leiden, ihnen zu lange zuhören zu müssen…