Defeater – Letters home

defeater_letters_homeDEFEATER sind längst über den Status eines Geheimtipps für Hardcorefans hinausgewachsen. Um dies zu untermauern, hauen sie uns mit ‚Letters home‘ gleich zehn Songs um die Ohren, die herrlich abwechslungsreich sind, dabei aber permanent den ganz speziellen Charme der Band einfangen.

Es dauert nicht allzu lange, da hat man begriffen, wohin die Reise für diese Band geht. Maximal angepisst und mit einer gehörigen Portion aus Wut und Verzweiflung im Bauch wird sich durch das Album geschrien und geschimpft, immer mit dem Grundton der Hoffnungslosigkeit untermalt.

Dass bei DEFEATER die Instrumente einen eher tragenden Charakter haben, wird beispielsweise dann deutlich, wenn in Songs wie „Noshame“ plötzlich alles zusammenbricht und nur die Stimme zu hören ist, die dadurch aber in keiner Weise an Intensität verliert, sondern vielmehr noch eindringlicher wirkt.

DEFEATER ist keine Band für glasklare Produktionen, wohl aber für eine druckvolle Arbeit. Hier darf es ruhig mal knarzen und knacken, solange man das Gefühl hat, mittendrin zu stehen und die Instrumente nicht nur zu hören, sondern auch zu spüren.

So abwechslungsreich die Scheibe auch sein mag, was der Herren nicht gelungen ist, ist uns noch einmal zu überraschen. Vielleicht, weil man bereits hohe Erwartungen hatte, vielleicht, weil das, was sie da tun, nicht grundlegend neu ist. Aber egal wie: es funktioniert hervorragend und lädt immer wieder zum erneuten hören ein. Ob man nun lieber die schnellen oder die langsamen Nummern der Band mag, sei dahin gestellt, hier werden alle Geschmäcker perfekt bedient.

Freunde der Band werden auch mit „Letters home“ ihren Spaß haben, wer bislang keinen Zugang zu DEFEATER gefunden hat, wird ihn auch hiermit nicht erhalten. Die Band ist ihrem Stil treu geblieben, macht keinerlei Experimente und lässt somit aber auch nichts anbrennen. Daumen hoch für die Hardcore-Scheibe der Stunde!

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