Bear – Noumenon (Basick Records)

bear_noumenonHeftig, was die Herren aus Antwerpen hier vorlegen. Ich kann gar nicht so ganz genau sagen, wie ich das beschreiben würde. Vielleicht folgendermaßen: man stelle sich vor, The Dillinger Escape Plan würden einen gemeinsamen Urlaub mit Strapping Young Lad und Meshuggah machen und dort beschließen, die Zeit mit Songwriting zu verbringen, wobei jeder nach eigenem Ermessen Ideen in den großen Topf schmeißen darf. Dabei heraus kommen zehn Songs, die allesamt eigenständig sind, keinerlei Schwächen aufweisen und bei all ihrer harten Kelle, die sie schwingen, niemals den Groove vergessen, niemals den Anspruch vergessen, und auch immer Elemente beinhalten, die absolut eingängig sind.
Es ist mir ein Rätsel, warum mir von BEAR bislang noch nichts zu Ohren getragen wurde, denn das, was die hier abfeuern, ist der pure Wahnsinn. Immer dann, wenn man denkt, die Musik würde jetzt ein wenig zu anstrengend werden, scheinen auch die Belgier dieses Gefühl zu haben und setzen den Song mit einem eingängigen Riff fort, nutzen Cleangesang, der nicht nach Autotune oder zu eng sitzender Hose klingt, lassen mal ein wenig Ruhe in ihre Musik kommen. Ist diese Ruhephase vorbei, knallt es im Anschluss gleich doppelt so hart. Progressiver Mathcore mit Djent-Anleihen und einer gehörigen Portion Arschtreter-Rock.
Damit das auch anständig über die Boxen transportiert werden kann, hat man sich auch bei der Aufnahme gedacht, lieber zu klotzen statt zu kleckern. Aufenommen von Sven Janssens (Ex-Aborted), gemixed von Jochem Jacobs (Ex-Textures) und gemastert von Alan Douches (The Dillinger Escape Plan, Scar The Martyr, The Black Daliah Murder, Converge, …), darf man hier durchaus höchste Qualitätsansprüche stellen und wird nicht enttäuscht. Das Album hat Druck, ist aber insgesamt trotzdem noch unglaublich transparent und aufgeräumt. Vor allem die Gitarren haben ordentlich Bauch bekommen, sodass sie ein schönes Durchsetzungsvermögen haben und sich neben dem ansonsten leicht lauter gemischten Gesang klar positionieren können.
Wer auf Mathcore und oder die oben genannten Bands steht, sollte unbedingt ein Ohr riskieren. BEAR geben richtig Gas und machen unglaublich Lust auf mehr. Klare Empfehlung. Wer es nicht glaubt: hier kann man sich die komplette Scheibe anhören! Es lohnt sich…

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