Etwas verspätet gibt es auch hier noch eine Review zum Full Length-Debüt von LIGHT YOUR ANCHOR aus Hamburg. Die fünf sympathischen Herren sind auf Splitted.de schon lange keine Unbekannten mehr, und letzten Endes ist wahrscheinlich auch das der Grund, warum man sich trotz vier Monaten Verspätung doch noch dazu entschieden hat, eine Rezension zu verfassen. Aber fangen wir vorne an für alle, die LIGHT YOUR ANCHOR noch nicht kennen sollten.
Die Band ist noch relativ jung, wurde sie doch erst Ende 2011 gegründet. Stilistisch haben wir es mit melodischem Oldschool-Hardcore zu tun, der mindestens genauso viele Punkrock-Anleihen hat wie Breakdowns. Eine rebellische Mischung also, vermengt man die druckvollen Parts mit fast schon fröhlich anmutenden, schnellen Riffs, die oftmals auch mit melodischem Gesang gepaart werden.
LIGHT YOUR ANCHOR sind eine äußerst fleißige Live-Band, die in regelmäßigen Abständen irgendwie überall mal wieder zu sehen ist, und diese Chance sollte man auch unbedingt nutzen, denn live gespielt wirken die Songs fast noch überzeugender. Das soll aber nicht heißen, dass „Hopesick“ Soundprobleme hätte. Hier stimmt mehr oder weniger alles! Bei Pio Recordings aufgenommen, in den Pitchback Studios gemixed und bei 456 Recordings gemastert, gibt es da keinen Grund, sich über irgendetwas zu beschweren. Druckvoll, klar, teilweise schön transparent, vielleicht fast schon zu sauber für die Art von Musik, die LIGHT YOUR ANCHOR spielen, aber wirklich nur fast!
Anspieltipps? Da bin ich ganz offen und ehrlich überfragt: die Songs bewegen sich allesamt auf einem gleich guten Niveau, und aus den 12 Nummern stechen (abgesehen vom Klavier-Intro und der halb angezerrten Ballade zum Schluss) keine Songs ganz besonders hervor. Mein persönlicher Favorit ist allerdings „Break the routine“, ohne dass ich genau erklären könnte, warum.
Freunde von melodischem Hardcore mit Punkrock-Einschlag können hier bedenkenlos zugreifen, alle anderen sollten zumindest mal ein Ohr riskieren. „Hopesick“ ist eine sehr schöne Scheibe, die Lust auf mehr macht, fürs nächste Album würde ich mir lediglich etwas mehr Abwechslung unter den Songs wünschen, denn sie sind allesamt irgendwie gleichartig aufgebaut. Das funktioniert gut, um schnell in die Scheibe reinzufinden, macht es aber schwer, dem Album einen direkten zweiten Durchlauf zu gönnen.