Mel T Eyes – Homestory (Selfrelease)

HomestoryDie Band MEL T. EYES hat es eilig. Im Mai diesen Jahres gegründet, haben sie bereits im September die ersten 5 Songs fertig geschrieben, aufgenommen, und sind uns danach auf den Senkel gefallen mit Nachfragen, wann denn nun die Review kommt… Dieser Eifer, die Hartnäckigkeit und die höfliche Form („Wir würden uns freuen, wenn sie…“) sollen honoriert werden: hier ist, mit etwas Verspätung, wofür wir uns ganz förmlich bei ihnen, verehrte Mitglieder der Band MEL T. EYES, entschuldigen wollen, die Rezension zu „Homestory“.

MEL T. EYES kommen aus Heilbronn, spielen soliden Metalcore, allerdings mit der DIY-Attitüde im Gepäck. Die 5 Songs sind komplett in Eigenregie aufgenommen worden und werden auch in Eigenregie vertrieben.

Der Sound ist okay, hat allerdings in manchen Details merklich den Demo-Charakter, so ist der Gesang insgesamt zu laut, und bei den Streetcore-Brüllchor-Passagen ist es auch nicht immer ganz gerade und synchron. Die Bassdrum klingt arg künstlich, ansonsten aber alles noch vollkommen in Ordnung und im vertretbaren Rahmen, also anhörbar und keinesfalls Müll.

Ähnlich sieht es auch bei den Songs an sich aus. Die Sachen sind durchaus in Ordnung, wirkliche Überraschungen darf man aber leider nicht erwarten. Immer wieder stechen Passagen in den Songs hervor, die aufhorchen lassen, die etwas Besonderes haben, vor allem dann, wenn gebrochene Melodiegitarren über Stakkato-Riffs erklingen. Dafür haben die Jungs ein wirklich gutes Gespür, wie das zu klingen hat.
Andere Passagen hingegen lassen die Gedanken abschweifen: ein-Akkord-Breakdowns mit Rhythmen, die schon so durchgekaut sind wie ein Kaugummi, das man wahrscheinlich schon eine halbe Stunde vorher wegspucken hätte wollen…
Nach all der Kritik, die ich hier nun geäußert habe, bin ich dennoch gespannt, was man weiter von MEL T. EYES hören wird, denn man darf nicht vergessen: diese fünf Songs, die allesamt eine akzeptable Qualität haben, allerdings auch noch nicht der große Wurf sind, stammen von einer zu dem Zeitpunkt gerade mal 4 Monate alten Band! Wenn die jetzt noch Zeit haben, um ihre Songs zu überarbeiten, eventuell noch ein Produzent drüber hört, dann kann das durchaus sehr spannend werden! Für ein erstes Lebenszeichen absolut amtlich, vor allem für die Kürze der Zeit!

Schreibe einen Kommentar