Bevor man sich die neue Scheibe der Jungs von DEAD LIKE SWANSEA gibt, sollte man zwei Dinge wissen. Erstens, sie kommen nicht aus den „Whatevercore“-Hochburgen wie Australien oder den USA, sondern aus Süddeutschland. Zweitens, diese Band lässt sich nur sehr schwer in ein musikalisches Genre stecken, denn eigentlich bezieht jeder Song weitestgehend seine musikalischen Grundbausteine aus diversen Metal-Genres. So wie z.B. der Song „Y.O.U“, der so auch genauso gut von einer Australischen Djent-Größe wie „Northlane“ oder „Structures“ hätte stammen können.
Die massive Ansammlung von Effekten in den meisten Songs machen diese recht interessant, und der stark ausgeprägte Einsatz von Stakkato-Riffs auf der Gitarre löst in einem einen durchdringenden Bewegungsdrang aus, wobei anzumerken ist, dass manchmal weniger mehr gewesen wäre, gerade was manche Effektspielereien angeht. Die komplette Instrumentalarbeit in allen Songs dieses Albums ist genial und wird auf Dauer auch nicht langweilig. Die Songs „Continuum“ und “Dear Chariten“ hingegen sind mir persönlich schon ein Stück weit zu elektronisch geraten, erlauben kein aufkommen von Atmosphäre und wirken kalt und steril.
„To the Grave“ hingegen ist ein richtiger „auf-die-Fresse-Song“ und gefällt mir, aufgrund seiner genialer Breakdowns und düsteren Melodien, von allen Songs auf der LP am besten. Zusammengefasst ist „Fragile Man“ ein ordentliches Brett mit jeder Menge Breakdowns, „2-Step-Phrasen“ und anständigem Songwriting.
Der Gesang gefällt mir außerordentlich gut, und auch die Produktion an sich ist recht ordentlich… Auch wenn der Mischmasch aus übertrieben gesagt tausenden Genres wirkt, als wolle die Band nicht das Risiko eingehen, nicht gemocht zu werden, überwiegt bei diesem Album das Positive und verleitet mich dazu, eine Kaufempfehlung auszusprechen.