Zum Jahresende hin erfreuten uns GEIST aus Köln ein weiteres Jahr mit einem Unplugged-Album. Diesmal mit größerem Umfang, dafür aber auch nicht geschenkt, hat man sich erneut daran gemacht, ein paar ältere Songs in einem neuen Gewand zunächst als Download-CD, später noch als physikalischen Datenträger, unters Volk zu bringen. Zudem gibt es auch ein paar neue Songs, die in dieser Version schon unglaublich spannend klingen und richtig Bock auf das nächste „reguläre“ Album machen, das nach Aussage der Band 2014 erscheinen soll.
Vom ersten Album „Für alle Zeit“ werden die Songs „Einssein“ und „Leider“ neu vertont, vom Album „Feuerengel“ gibt es „Strom“ und „Beschwörer“. Allesamt klingen in ihrer Ausführung nahezu eigenständig, ohne dabei aber ihre Originalversion nicht durchscheinen zu lassen. Die restlichen fünf Songs sind allesamt neu. „Ohne Worte“, „Lebweiser“, „Stern“, „Puls“ und „Mantra“ warten darauf, vom gewillten Zuhörer gehört und erlebt zu werden.
Charakteristisch für die Band ist nicht nur der charismatische Gesang, der immer mal wieder an einen Eddie Vedder erinnert, sondern auch das unglaublich dichte Songwriting, das immer ein wenig Extravaganz beinhaltet und nicht festen Mustern oder Vorgaben folgt. In der Akustik-Fassung wirken die Songs sogar teilweise noch etwas intensiver und direkter, da man hier authentische Lieder vorgesetzt bekommt, die man in der Form genauso gut an einem Lagerfeuer präsentieren könnte.
Für die Aufnahmen zu „Ohne Worte“ haben sich GEIST ein paar Gastmusiker eingeladen, die den Songs der Band noch zusätzliche „Atmosphäre“ verpassen. Nicht, dass die Band das auch ohne hinbekommen hätte, auf diese Art und Weise ermöglicht man aber, dass (zumindest theoretisch) alles eins zu eins live umgesetzt werden könnte, was man hier auf der Aufnahme macht. Sehr schick!
Auch ohne Strom (nein, nicht der Song) klingen GEIST einfach nur phantastisch. Nach unzähligen Durchläufen des neuen Albums hat man dann aber irgendwann erstmal genug vom Unplugged-Feeling und freut sich umso mehr auf das kommende Studioalbum, in dem die Geister uns voraussichtlich wieder umhauen werden, dann sicherlich auch wieder mit rockigen Gitarren, sattem Bass und Schlagzeug, damit es bei entsprechender Lautstärke kräftig im Bauch drückt.