Rogash – Supremacy Undone (War Anthem Records)

Rogash_supremacy_undoneDie aus Jena stammende Death Metal Kapelle ROGASH bringt mit “Supremacy Undone” ein repektables Album raus. Nicht nur, dass man hier ziemlich geradlinig ohne Fremdgenre- Einflüsse zu Werke geht, die Band schafft es dabei auch noch, technische Raffinesse an den Tag zu legen und auch im Songwriting ihre Stärken hervorzuheben. „Supremacy Undone“ ist Death Metal, wie er im Buche steht, dabei aber ganz klar eher von den amerikanischen Bands beeinflusst.

Auch, wenn der Name ROGASH aus der Phantasiewelt Mittelerdes stammt und man da vielleicht eher die Assoziation mit Kriegern der Marke „Wikinger“ hat: mit schwedischem Death Metal hat das hier nicht wirklich was zu tun, vielmehr bolzen die Herren im Stil von The Black Dahlia Murder munter vor sich hin!

Irgendwie dann letzten Endes doch, denn Mix und Mastering lag in den erfahrenen Händen von Dan Swanö (Edge Of Sanity, Bloodbath, …), der schon so vielen anderen Bands einen Sahnesound verpasst hat. Und auch ROGASH können sich in die Reihe derer stellen, die den „Swanö-und-glücklich“-Stempel aufgedrückt bekommen. Aggressiv, dabei aber irgendwie immer auch transparent, ohne dadurch klinisch zu wirken.  So muss das sein!

Möchte man ROGASH wirklich etwas vorwerfen, dann vielleicht die Tatsache, dass sie vielleicht auf ihrem Debüt etwas zu viel gewollt haben. Insgesamt gibt es 14 Tracks (zieht man das Intro ab, bleiben also 13 Songs), und das ist bei relativ gleich bleibender Grundaggressivität schlicht eine Überreizung. Verständlich von daher, dass eine Band immer gewillt ist, alles, was sie geschrieben hat, auch unters Volk zu bringen, in diesem Fall hätte eine Auswahl der besten 8-9 Songs aber auch lang hingereicht, zumal die Band auch nicht gerade knauserig ist, was die Songdauer betrifft. Hier wäre insgesamt sogar das Potential vorhanden gewesen, vier Songs in der Hinterhand zu behalten und schon recht bald eine EP hinterherzuschieben. So hat man sich dann aber recht bald an den Songs satt gehört, weil die Scheibe einfach so lange läuft, dass man am Ende schon nicht mehr weiß, womit alles anfing.

Anspieltipps? Damit kann ich hier leider nicht dienen. Die Songs bewegen sich alle auf einem etwa gleichbleibend hohen Niveau, man kann keine klaren Lückenfüller erkennen, aber auch keine richtig herausragenden Songs. Alle Nummern für sich betrachtet sind richtig gut, hintereinander weg nutzt sich das ganze dann mit der Zeit etwas ab, fertig!

„Supremacy Undone“ ist eine geile Death Metal Scheibe, bei der man sich lediglich über die zu lange Spielzeit beschweren könnte. Aber andererseits: wer beschwert sich beim All-you-can-eat-Pizza-Buffet hinterher darüber, dass die letzten Stücken nicht mehr so geil geschmeckt haben wie die ersten? Dann esse ich halt nur solange, wie ich Appetit drauf habe!

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