Es ist schon ein Freude, zu hören, wie sich die Herren von U.G.F. sichtlich abmühen, modern zu klingen, dabei aber auch ganz klar herauszustellen, dass sie eigentlich sehr wurzelbetont sind. Das Debütalbum „Underground Groove Front“, dass nach der letzten EP aus dem Jahr 2006 nun nach 15 Jahren Bandgeschichte erscheint, ist ein kleines Zeugnis davon, dass man durchaus auch mit Beständigkeit überleben kann, ohne permanent dafür zu sorgen, dass die Leute einen zwischen den Zähnen haben.
Eine Full Length in 15 Jahren empfinden wir allerdings als etwas sehr wenig, und bedenkt man hierbei, dass lediglich 8 Songs darauf enthalten sind, liegt die Vermutung nahe, dass es U.G.F. nicht ganz so eng sehen, wie, wann und wie weit sich ihre Karriere entwickelt.
Der Name lässt es vermuten: Groove ist hier vorhanden. Metal mit Groove-Anteil. Aber genauso stark ist U.G.F., wenn sie einen harten Moshpart schreiben können. Alles zusammen in erster Linie walzend und stampfend, ist „Underground Groove Front“ ein kleiner musikalischer Panzer, der auf einen zugerollt kommt, und man hat eigentlich nichts dabei, womit man diesen stoppen könnte. Langsam und genüsslich planieren sich die Songs ihren Weg, können aber dann auch mal lossprinten. Das erfolgt zumeist dann recht überraschend.
Stilistisch bewegt man sich ansonsten irgendwo zwischen Entombed zu ihrer Wolverine Blues-Platte, Merauders Masterkiller-Album, Doom-Einschlag und ein wenig Mosh-Breakdowns. Brachial-Parts mit melancholisch-melodischem Touch. Das funktioniert ganz gut, ist allerdings nicht gerade das, was man als modern oder neuartig einstufen wollen würde.
Der Sound passt sich den Songs perfekt an: hier wird authentisch gerumpelt, nichts klingt glattgebügelt, sondern alles ist herrlich kantig, knarzig und rau. Leider ist das, was die Herren hier fabrizieren, auf Dauer recht vorhersehbar und in sich auch nicht individuell genug. Man hat das Gefühl, dass man ohne Probleme die Riffs aus den einzelnen Songs untereinander austauschen könnte, ohne viel dabei kaputt zu machen. Hauptsache, der Spannungsbogen bleibt in etwa gleich. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, findet hier kurzweilige 33min, die vor allem live eine richtige Granate sein dürften.