Uncover – Of scorn and redemption (Deafground Records)

Uncover_Of_scorn_and_redemptionUNCOVER zählen zu den Bands, die es mir wirklich nicht leicht machen, eine Rezension über sie zu verfassen. Das Album „Of scorn and redemption“ ist ein richtig gut gelungenes, Schubladen-freies Metalalbum geworden. Nichtsdestotrotz (oder vielleicht auch gerade deswegen?!?) ist es unglaublich sperrig und will sich nicht im Gehörgang festsetzen. Das Bielefeld-Quartett spielt eine Mischung aus Schwedentod, Metalcore und Thrash Metal, und dabei zeigen sie eine gewisse Vorliebe für Midtempo-Songs, sechstolische Riffs und stark überlagerte Refrains.

Letzteres ist etwas, wo ich wohl meine größten Probleme mit habe. Die Kritik dabei geht weniger gegen den Cleangesang (auch wenn der manchmal ein wenig nölig klingt), sondern vielmehr dagegen, dass Frontmann Kai-Philipp grundsätzlich (!!!), sobald er Cleangesang einsetzt, einen mindestens zweistimmigen Part davon macht, manches mal erscheint es fast wie ein Chorsatz, und ganz unten drunter setzt er dann gelgentlich noch eine Grunting-Spur. Mal ist das sicherlich okay, aber so wirkt das Stilmittel irgendwann überstrapaziert.

Die Gitarrenarbeit ist absolut solide, stellenweise fühle ich mich an Pyogenesis zu ihren guten Zeiten erinnert. Melodisch, aber nach vorne hin aggressiv, auf den Punkt und hart. Das wird auch gekonnt vom Schlagzeug unterstützt, wirkliche Akzente werden in der Percussion-Sektion allerdings nicht gesetzt.

Was mir an der Scheibe fehlt, sind aber genau diese Akzente, nicht nur beim Drumming, sondern auch bei den Gitarren bzw. beim Songwriting an sich. Alles in allem sind die Songs durchweg gut und für sich betrachtet ordentlich, über das ganze Album hinweg plätschert es dann aber doch irgendwann so vor sich hin. Auch nach mehrmaliger Rotation habe ich nicht einen Song, den ich klar zu meinem Album-Favoriten küren kann. Wie würden große Produzenten sagen? „Ich höre den Hit nicht!“ „Of scorn and redemption“ ist ein absolut homogenes Album, bei dem auch die Songreihenfolge fast beliebig ist. Für das nächste Release (was dann übrigens schon CD Nummer 5 wäre) wünsche ich mir mehr Variabilität und mindestens einen Nackenbrecher, der völlig aus der Reihe tanzt, sowie mehr Mut, beim Gesang auch mal eine einzelne Stimme laufen zu lassen, dann wird es geil!

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