…und plötzlich ist ein ganz kleines Stück New York in Deutschland zu finden, in dem beschaulichen Ort Merseburg, um genau zu sein. CRAZY TODAY spielen sich auf ihrer Debüt-EP „Crewcified“ die Seele aus dem Leib. Die fünf Songs rauschen recht zügig durch die Boxen, wirklich große Überraschungen gibt es ehrlich gesagt nicht, wenn man sich die „sounds-like“-Liste anschaut. Mit der Nennung von Madball und Sick Of It All ist schon fast alles gesagt, was man darüber erzählen könnte.
Klanglich darf man eine kraftvolle Demoaufnahme erwarten, nicht mehr, nicht weniger. Auch das hat in gewisser Weise 90er-Charme, aber heutzutage ist es machbar, mit Hausmitteln einen saubereren Klang zu produzieren. Insbesondere die permanent angezerrten Vocals (auch bei den Crewshouts) machen nicht gerade den Eindruck eines professionellen Recordings, sondern wirken eher so, als hätte man nicht genau gewusst, wie man mit dem hohen Eingangspegel umgehen sollte. Dadurch, dass das Signal permanent am Limit gesetzt ist, wirkt die gesamte Aufnahme, als hätte man sie nachträglich noch einmal über einen leichten Verzerrer geschickt. Dafür ist überraschender Weise ausgerechnet der Bass mal permanent hörbar, und an den Stellen, wo er mit dem Schlagzeug zusammen Soloparts hat, hört auch das Dauerrauschen ein wenig auf.
Wer die Band unterstützen will, schaut mal auf ihrer Facebookseite, ihrem Bigcartel-Profil oder einer ihrer Shows vorbei. Klangtechnisch ist „Crewcified“ kein wirkliches Meisterwerk geworden, das Songwriting ist für das, was die Jungs machen wollen, aber charmant und dürfte live wirklich gut funktionieren. Und für die Aufmachung der EP als DVD-Digipack gibt es auch noch einmal einen Stil-Bonuspunkt. Auf jeden Fall ein Hingucker.