Mit Verlaub: was ist denn das für ein Dreck? BREATHE CAROLINA versuchen einen auf Disko(shit) und Charts zu machen, vergessen dabei allerdings, dass man, wenn man Musik wie Justin Timberlake machen will, auch wie Justin Timberlake singen können sollte. Auf „Savages“ regiert Autotune, Gesangs-Zerhacker, Synthesizer, Popsong-Strukturen und ähnliches. Aber das ist bei weitem noch nicht der Gipfel der Frechheit. Lest selbst.
Niemand hat etwas dagegen, wenn sich eine Band (langsam und stetig) weiterentwickelt. Was BREATHE CAROLINA hier eigentlich tun, ist ein absoluter Bruch mit all dem, was sie vorher gemacht haben. Warum „eigentlich“? Song Nummer drei, der auf den Titel „Sellouts“ hört, klingt, wie man sich wahrscheinlich das gesamte Album gewünscht hätte. Mit Danny Worsnop von Asking Alexandria als Gastsänger, wird hier eine brutale Mischung aus Metalcore und elektronischer Musik geboten, die textlich quasi folgende Aussage hat: „Nein, wir sind kein Sellout! Wir haben uns (im Gegensatz zu euch mosernden doofen Fans) weiterentwickelt. Ihr wünscht euch, dass wir genau das Gleiche machen wie vorher, aber wir gucken nicht zurück. Ach ja, und wir scheißen auf euch!“
Wie so etwas passieren kann? BREATHE CAROLINA ist inzwischen lediglich eine Ein-Mann-Band! David Schmitt ist das letzte verbliebene Mitglied, und ohne Gitarren, Bass und Drums schreiben sich schlecht Rocksongs! Auch, wenn die „Band“ sich selbst noch als Trance-Core bezeichnet, würde ich ihnen sogar eine völlig eigene Schublade gönnen: No-Core! Das hat mit Hardcore nichts zu tun, das hat mit Metalcore nichts zu tun, das ist nicht einmal mehr Rockmusik. Mit viel Phantasie noch Popmusik.
Uneingeschränkt empfehlenswert für Fans von Justin Bieber, LMFAO und eventuell noch Linkin Parks Album „A thousand suns“, alle anderen sollten sich zunächst mehr als nur „Sellouts“ anhören und im Klaren darüber sein, dass „Sellouts“ der Ausnahmesong auf diesem CD gewordenen Müllhaufen ist. Bezeichnender Weise auf Fearless Records erschienen, muss man als alter Fan der Band wahrlich furchtlos sein, um hier länger als nötig zuzuhören…