GWLT bringen den zweiten Teil ihrer als Trilogie geplanten EP-Reihe heraus. Da wir das Debüt „Ohne Anfang Ohne Ende“ bislang sträflich vernachlässigt haben, werden wir hier ebenfalls auf diese drei Songs mit eingehen, um einen Bezug zu erstellen. Außerdem wird die Review dann nicht nur ein Zweizeiler. Lest selbst…
GWLT ist eine Band, die genug Erfahrung und Connections mitbringt, dass es für 3 Bands reichen würde, entsprechend sind die Erwartungen sehr hoch gesteckt. Das Konzept? Anders sein als alle anderen! Das geht ganz hervorragend auf, auch wenn man dadurch polarisiert, aber nachdem ich mir die Songs angehört habe und auch auf die Texte geachtet habe, bin ich mir sicher: genau das wollen sie auch. Entweder man liebt das, oder man kann damit gar nichts anfangen. Zu welcher Kategorie wir zählen?
Kann sich noch jemand an Megavier erinnern? Das war das Bandprojekt von „Die Fantastischen Vier“ und „Megalomaniacs“, bei dem HipHop und Metal miteinander kombiniert wurden. Die Scheibe wurde in den Crossover-Kreisen jahrelang abgefeiert und ist auch heute noch immer wieder geil. Zur gleichen Zeit etwa kochte auch die Rivalität zwischen Fanta 4 und dem Rödelheim Hartreim Projekt hoch. Warum ich das jetzt alles erzähle? Ganz einfach:
Das, was Megavier für Die Fantastischen Vier war, könnte GWLT für das RHP gewesen sein. Kein Metal, sondern metallischer Hardcore im Stil von Hatebreed und Co., gepaart mit Rap, der in der Wortwahl deutlich expliziter und direkter ist, als das Smudo etc. gemacht hätten, sondern viel dichter bei Moses P liegt. Stimmlich erinnert mich Frontmann David Mayonga teilweise ein wenig an Ferris MC, halt ein wenig räudig, Slang-mäßig würde ich es fast „asozial“ nennen.
Die Marschrichtung dieser Band steht, das Konzept „Provokation und Konfrontation“ funktioniert, auf dem neuen Album finden teilweise noch ein paar mehr elektronische Elemente Einzug in den Sound, das war es aber eigentlich auch schon. Mit der letzten Scheibe wird GWLT ganz sicher noch einmal einen drauflegen, aber ob es danach noch viel zu sagen gibt, bleibt abzuwarten. Bis hierhin wirkt GWLT wie eine Abrechnung mit der modernen Gesellschaft in drei Akten, danach muss die Band sich wohl irgendwie selbst neu definieren. Wir sind bis dahin jedenfalls gespannt, denn wenn man sich erst einmal darauf eingelassen hat, ist das „ziemlich heißer Scheiß“.