La Dispute – Rooms of the house (Big Scary Monsters Records)

la disputeUm das neue Album von LA DISPUTE mit dem Titel “Rooms of the house” mit der ihm angebrachten Hochachtung zu bewerten, sollte man eingangs direkt erwähnen, dass die Band mit einem Teil der Einkünfte Jugendworkshops unterstützen wird. Soziales Engagement wird hier also entsprechend sehr groß geschrieben, und ähnlich verhält es sich bei dieser Band auch mit dem musikalischen Inhalt: hier wird eindeutig mehr Augenmerk auf die Botschaft der Songs gelenkt, als auf musikalische Hits. Hausführung gefällig?

LA DISPUTE könnte man auf diesem Album wohl am ehesten mit At the drive-in vergleichen. Der Gesangsstil von Frontmann Jordan Dreyer ist eine Mischung aus Rezitieren, Predigen, Schimpfen und Schreien. Wirkliche Melodien kann er dabei nicht halten, mit seiner Stimme ist er aber durchaus in der Lage, variabel zu klingen, indem er mal kräftig, mal ruhig, mal schreiend, mal erzählend, seine Texte zum Besten gibt.

Unterstützt wird er hier perfekt durch die beiden Gitarristen Kevin Whittemore und Chad Morgan-Sterenberg, die ihr Riffing auf eher ruhige Art und Weise verpacken und keine Probleme damit haben, sich zum Wohle der Band im Hintergrund zu halten. Die Bass-Schlagzeug-Abteilung mit Adam Vass am Viersaiter und Brad Vander an den Drums arbeitet hier ähnlich unauffällig, aber allesamt keinesfalls simpel gestrickt.

Vielmehr hat man das Gefühl, dass diese Band (abgesehen vom Sänger) ein spieltechnisches Potential mit in den Ring wirft, mit dem sie sehr flexibel auch als Top 40-Coverband Arbeit finden könnten. Die Gitarren sind nie sonderlich stark verzerrt, aber dennoch weiß man ganz genau, wann hier die musikalischen Fetzen fliegen.

LA DISPUTE bringen mit ihrer dritten Scheibe ein Album raus, das man vor allem an einer vernünftigen Anlage hören sollte. Der Mix ist insgesamt etwas höhenlastig, sodass über schlechte Boxen der Bass gerne mal komplett untergeht, für das musikalische Gesamtgefüge ist der aber unglaublich wichtig, zumal er teilweise die eigentliche Akkordbestimmung erst möglich macht.

„Rooms of the house“ ist ein richtig gutes Album, das aber leider daran krankt, dass es quasi null eingängig ist und einen somit bei jedem einzelnen Durchlauf der Scheibe das Gefühl überkommt, erstmalig die Songs zu hören. Da der Gesang aber so speziell ist, merkt man bald, dass man die Sachen doch schon gehört hat, und dann ist der Moment gekommen, wo man am liebsten abschalten würde…

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