Excrementory Grindfuckers – Ohne kostet extra (Selfrelease)

excrementorygf_ohnekostetextraDa ist es also, das allererste Album von den EXCREMENTORY GRINDFUCKERS, auf dem sie exklusiv eigene Songs spielen und keinen einzigen Coversong bringen. Vielleicht kommt da auch der Titel „Ohne kostet extra“ her, denn ohne Coversongs muss sich die Band selbst anstrengen, Songideen zu haben, und das kostet nun einmal Zeit. An Ideen scheint es der Kapelle aber nicht zu mangeln, was vielleicht auch daran liegen mag, dass man sich personell einer Frischzellenkur unterzogen hat.

Erst ging am Gesang Rufus, es kam dafür Horn (von Jack Slater), es ging Horn, es kam Mao. Am Bass musste Pempas weichen, dafür gesellte sich ND dazu. Mittlerweile ist der Posten am Mikrofon erneut vakant, da Mao ebenfalls wieder gehen musste. Ohne Sänger kostet wahrscheinlich auch extra, aber solange Him und Rob noch mit dabei sind, sollte der Erfolgskurs der Grindfuckers bestehen bleiben.

Musikalisch haben wir es (wer hätte es gedacht) mit Extrem-Metal zu tun, bei weitem nicht nur mit Grindcore. Hauptsache tief und hart und voll auf die Zwölf. Dabei kann es ggf. auch mal grooven, das ist bei dieser Band keinesfalls verboten, und wenn es der textliche Inhalt hergibt, dann darf ein Song auch mal orientalisch angehaucht sein.

Wichtig ist der Band in erster Linie, dass die Songs witzig sind, und das ist ihnen erneut sehr gut gelungen. Zwar stellt sich irgendwann der Grindfuckers-Effekt ein (wenn man zu viel hintereinander hört, nutzt sich das Konzept irgendwann ab), aber wohl dosiert sind die einzelnen Songs allesamt durchaus lustig und amüsant.

Gesanglich und stilistisch hat man scheinbar ein wenig in Richtung Knorkator geschielt, so manche Passage mag da gewisse Parallelen durchscheinen lassen, womit jetzt aber nicht der choralische Gesang von Stumpen gemeint ist, sondern eher die knarzige Stimme, die er zu hören gibt, wenn er anfängt zu schimpfen.

Textlich? Ach, hört ich die Songs einfach selbst an. Titel wie „Is aber nich“, „Philosophotze“, „Kottherapie“ oder „Geballermann 666“ sprechen da fast schon für sich. Und wenn man sie zitieren darf, mit „Humor von gestern für die Fans von morgen“ fahren die Herren jetzt schon seit mehr als zehn Jahren ein wirklich gutes Konzept, das vor allem live besonders gut ankommt, da die Jungs auch ganz klar zeigen, dass sie Spaß an dem haben, was sie machen.

Wie gewohnt, wird „Ohne kostet extra“ erneut nicht über ein Label vertrieben, sondern bleibt komplett in der Hand der Grindfuckers wie auch die Produktion der Scheibe. Wenn man alles selber macht, muss man natürlich auch niemanden mit bezahlen. Insbesondere das macht es so erstaunlich, dass die Band es ohne Fremdhilfe so weit gebracht hat.

Wir wünschen mit „Ohne kostet extra“ dem Hörer viel Spaß, der Band viel Erfolg und als Fußnote natürlich viel Glück bei den anstehenden Sänger-Castings, auf dass diesmal eine etwas beständigere Besetzung daraus hervortreten möge.

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